Rivalisierende Clans

189 Haftbefehle wegen Philippinen-Massaker

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Die Verdächtigten sollen 57 Menschen ermordet haben.

Ein philippinisches Gericht hat am Donnerstag gegen 189 Personen Haftbefehle erlassen, die wegen eines Massakers angeklagt sind. Den Angeklagten wird vorgeworfen, 57 Menschen getötet zu haben, darunter Angehörige eines rivalisierenden Clans. Es handelt sich um den größten Mordfall in dem Land seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Staatsanwaltschaft hatte im Februar Anklage erhoben. Die Haftbefehle wurden erst jetzt ausgestellt, weil die Ermittler zunächst noch Beweismittel sicherstellten und Zeugen suchten.

"Erfundene Anschuldigungen"
Zu den Angeklagten gehören der Patriarch des Clans, Andal Ampatuan, etliche Familienmitglieder sowie Milizionäre und Polizisten. Das 69 Jahre alte Familienoberhaupt, ein politischer Verbündeter der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo, wies jegliche Verwicklung in das Massaker zurück. Es handele sich um erfundene Anschuldigungen. Den Clan erwartet außerdem ein Verfahren wegen Vorbereitung bewaffneten Widerstands gegen die Regierung.

30 Journalisten getötet
Hintergrund der Bluttat Ende November im Westen der Insel Mindanao war eine Gouverneurswahl in der dort gelegenen Provinz Maguindanao. Der Ampatuan-Clan wollte offenbar verhindern, dass Esmael Mangudadatu bei der Wahl kandidiert und den mit dem Clan verbündeten Amtsinhaber gefährdet. Unter den Todesopfern sind auch 30 Journalisten, die über den Konflikt berichten wollten.

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