Israel

23 Tote bei Golan-Erstürmung

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Die israelische Armee bezweifelt die Opferangaben der Syrer.

Bei dem Versuch, die von Israel kontrollierte Grenze auf den besetzten Golanhöhen zu überrennen, sind am Sonntag nach syrischen Angaben mindestens 23 Menschen erschossen worden. Wie die syrische Nachrichtenagentur SANA am frühen Montagmorgen weiter berichtete, wurden mehr als 350 Menschen verletzt, als israelische Soldaten am sogenannten "Naksa"-Tag das Feuer auf die pro-palästinensischen Demonstranten eröffneten. Erst am Abend habe sich die Lage beruhigt, teilte ein Sprecher der israelischen Armee der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

Die israelische Armee äußerte sich sehr skeptisch über die syrischen Zahlenangaben. Die Soldaten hätten auf die untere Körperhälfte der Protestierenden gezielt, hieß es in der israelischen Zeitung "Haaretz". Viele, wenn nicht die meisten Opfer habe es gegeben, als ein Buschfeuer, dass offensichtlich durch Brandsätze der Demonstranten angefacht worden sei, Panzerminen zum Detonieren gebracht habe.

"Rückschlag"
Am "Naksa"-Tag erinnern die Palästinenser an die Eroberung des Westjordanlandes, des Gazastreifens und Ost-Jerusalems und auch der Golanhöhen durch Israel. "Naksa" bedeutet Rückschlag.

Zuletzt hatte es vor drei Wochen mehr als ein Dutzend Tote und Hunderte Verletzte gegeben, als palästinensische Demonstranten anlässlich des Jahrestages des Staatsgründung Israels vom Libanon aus die Grenze nach Israel und von Syrien aus die Grenze zu den israelisch besetzten Golanhöhen stürmten.

Proteste
Hunderte Demonstranten, darunter viele in Syrien lebende palästinensische Flüchtlinge, hatten sich auch am Sonntag wieder auf der syrischen Seite der schwer bewachten Grenze versammelt. Auf israelischer Seite schlossen sich die Bewohner des drusischen Dorfes Majdal Shams dem Protest an. Als Dutzende Demonstranten mit palästinensischen Fahnen von Syrien aus auf die Grenzlinie zumarschierten, eröffneten israelische Soldaten das Feuer.

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