Connecticut

27 Tote bei Schießerei in US-Schule

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Unter den Opfern befinden sich auch 20 Kinder.

Massaker an einer US-Volksschule mit 700 Schülern im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Bei einem Amoklauf an der „Sandy Hook“-Schule in Newtown (US-Staat Connecticut) kamen laut Polizei 26 Menschen ums Leben, darunter 20 Kinder. Einen weiteren Toten gab es in einer Wohnung in Hoboken, New Jersey. Es könnte der Vater des Attentäters Adam Lanza (20) sein.

Die meisten Opfer soll es in einer Kindergartenklasse gegeben haben. Eine ganze Klasse fehlte beim Versammeln der Überlebenden am Schulparkplatz. Erschossen wurden auch die Direktorin und eine Schulpsychologin.

Mutter des Attentäters tot in Wohnung gefunden
Der Amokläufer Adam Lanza ist ebenfalls tot. Unklar ist, ob er sich selbst erschoss oder von der Polizei getötet wurde. Adams Bruder Ryan Lanza wurde laut New York Times von der Polizei einvernommen. Er soll mit den Morden aber nichts zu tun haben. Mutter Nancy wurde tot in der Wohnung des Attentäters gefunden. Sie hatte als Lehrerin in der „Sandy Hook“-Volksschule gearbeitet.

Schießerei in US-Grundschule

Das Protokoll der Bluttat
Der mutmaßliche Schütze sei ganz in Schwarz gekleidet gewesen, er trug eine kugelsichere Weste, berichten Augenzeugen. Zwei halbautomatische Pistolen wurden gefunden.

Schuldirektorin wurde eines der ersten Opfer
9.40 Uhr. Eine Zeugin berichtet NBC: Sie saß im Schulbüro, als sie gegen 9.40 Uhr Ortszeit durch lautes „Boom, boom, boom“ aufschreckt. Direktorin, Psychologin und Vizedirektorin gehen nachsehen, doch nur die Vizedirektorin kommt mit einer Schussverletzung im Bein zurück gekrochen.

Kind: „Mann kam rein und erschoss die Lehrerin“
9.41 Uhr. Die Polizei erhält erste Notrufe, durchkämmt nach Eintreffen Korridor und Klassenzimmer. „Sie suchten methodisch nach dem Schützen“, so Polizei-Leutnant Paul Vance.

9.45 Uhr. Der Amokläufer wütet weiter: Die Klassenzimmer werden zum Schlachtfeld. Fensterscheiben bersten im Kugelhagel. Über 100 Schüsse sollen gefallen sein. Zwei Erstklassler erzählen: „Der Mann kam in die Klasse und erschoss die Lehrerin.“ Die Kinder kauern sich zusammen, wimmern in Todesangst. Aleksa Wasik (8) saß im Turnsaal: „Wir hörten die Schüsse, viele haben geweint, einigen wurde schlecht.“ Ein 8-Jähriger berichtete, dass ihn ein Lehrer im Kugelhagel schützte und das Leben rettete.

Über 100 Schüsse fielen in den Klassenzimmern
9.58 Uhr. Eltern kommen verrückt vor Sorge zur Schule. Einige brechen zusammen, schreien: „Warum? Warum?“

Es ist das zweitschlimmste Schulmassaker in den USA, nach Virginia Tech (2007) mit 32 Toten.
An der "Sandy Hook"-Volksschule in Newton werden Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren unterrichtet. Die Stadt liegt etwa 100 Kilometer nordöstlich der Metropole New York und hat etwa 27.000 Einwohner.

Obama: "Unsere Herzen sind gebrochen"
In Washington trat ein tief bewegter Obama vor die Kameras. "Wir haben in den vergangenen Jahren zu viele dieser Tragödien durchgemacht", sagte der Präsident, selbst Vater von zwei Töchtern im Teenageralter. "Wir müssen zusammenkommen und bedeutsam handeln, um mehr Tragödien wie diese zu verhindern - ohne Rücksicht auf Parteipolitik." Obama musste seine Erklärung mehrfach unterbrechen, atmete schwer durch und wischte sich Tränen aus den Augen.

"Die Mehrheit derjenigen, die heute gestorben sind, waren Kinder, wunderschöne kleine Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren", sagte Obama. "Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich - Geburtstage, Schulabschlüsse, Hochzeiten, eigene Kinder."

Die Zahl der Opfer des Schulmassakers von Newtown lag noch über der vom Amoklauf an der Columbine High School. Dort hatten am 20. April 1999 zwei Jugendliche zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen. Danach begingen sie Selbstmord. Mehr Tote gab es noch an der Universität Virginia Tech in Blacksburg 2007. Dort tötete ein südkoreanischer 23-jähriger Student 32 Menschen, bevor er sich selbst richtete.






 

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