Nach dem tödlichen Feuer werden alle Escape Rooms in Polen auf Brandschutz geprüft.
Koszalin. Escape Rooms boomen derzeit in ganz Europa. In Österreich hat sich der Trend zu diesen aufwendig inszenierten Rätselrallyes im vergangenen Jahr etabliert (siehe Kasten rechts). Nach der tragischen Brandkatastrophe im polnischen Koszalin, bei der am Freitag fünf 15-jährige Mädchen in einem Escape Room starben, gerät dieses besonders für Geburtstagsfeste bei Jugendlichen beliebte Spiel in Verruf.
In Polen laufen unterdessen die polizeilichen Ermittlungen bezüglich der Brandursache auf Hochtouren.
Das tödliche Feuer breitete sich rasend schnell aus
Auch wenn sich die Behörden bedeckt halten, verdichten sich die Gerüchte, dass die Explosion einer Gasflasche für die tödliche Feuersbrunst verantwortlich war. Das berichtet die polnische Zeitung Gazeta Wyborcza. Ein Feuerwehrmann sagte dem Blatt, dass das Feuer bereits in allen Räumen gewütet habe, als die Feuerwehr eintraf.
Der polnische Innenminister Joachim Brudzinski kündigte eine Überprüfung der Brandschutzmaßnahmen in allen Escape Rooms an. Den Familien der Opfer sagte er unbürokratische Hilfe zu.
In Polen herrscht nach der Brandkatastrophe tiefe Trauer. Polens Präsident Andrzej Duda sprach von einer verheerenden Tragödie. „Fünf fröhliche Mädchen wurden aus dem Leben gerissen“, twitterte er. „Möge Gott sich um ihre Eltern und Angehörigen kümmern.“
"Escape Rooms" boomen auch in ganz Österreich
Wien. Escape Rooms sind bei Jugendlichen derzeit angesagt. Besonders beliebt ist es, dort Geburtstagsfeste zu feiern. Dabei geht es darum, in geschlossenen Räumen aufregend inszenierte Rätsel zu lösen und so den Weg nach draußen zu finden. In ganz Österreich gibt es mehr als 40 solcher Veranstaltungslokale, allein 16 davon in Wien. Nach dem schrecklichen Unglück in Polen sind nun viele Eltern besorgt, ob ihre Kinder in Escape Rooms auch sicher sind.
Andreas Staufer von „First Escape“ in der Himmelpfortgasse 17 in der Wiener Innenstadt, beruhigt im ÖSTERREICH-Gespräch: „Wir haben aufwendige Brandschutzmaßnahmen. Es gibt zwei Fluchtwege und Brandschutztüren. Die gesamte Einrichtung ist brandschutzzertifiziert und das Personal bestens geschult.“