Drogenlager im Kinderzimmer

7 Jahre Haft für jungen Drogenbaron

Teilen

Über das Internet vertickerte er insgesamt 900kg Drogen.

Im Prozess gegen den sogenannten Kinderzimmer-Dealer ist das Urteil gesprochen worden: sieben Jahre Haft für den 20-Jährigen, der seine internationale Drogenbörse via Internet aus seinem Kinderzimmer betrieben hat.

Mildes Urteil
Das Urteil fiel sehr milde aus, da Maximilian S. nach Jugendstrafgesetz verurteilt wurde. Der junge Drogendealer habe "hochkriminelle Geschäfte" getätigt und "fast eine Tonne Betäubungsmittel vertickt", sagte der Vorsitzende Richter Norbert Göbel in seiner Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Jugendstrafe von acht Jahren und acht Monaten gefordert. Die Verteidigung plädierte auf sechseinhalb Jahre Jugendhaft.

Alles außer Heroin
Maximilian S. war im Prozess geständig und hat zugegeben seit Ende 2013 von seinem Kinderzimmer aus insgesamt 914 Kilogramm Drogen vertickt zu haben. Darunter befand sich LSD, Kokain, XTC, Amphetamine und Cannabis, nehezu alles, außer Heroin. Versendet hat er das Rauschgift über die Post.

Wert: vier Millionen Euro
Zuerst wickelte er seine illegalen Geschäfte über das Darknet ab, ein Teil des Internets, der versteckt und verschlüsselt ist. Zuletzt wich er gar nicht mehr aus und verkaufte seine Ware auf seiner Plattform "Shiny Flakes". Die Ermitller schätzten den Wert des Online-Portals auf ca. vier Millionen Euro.

Beste Qualität
Die Ermittler waren erstaunt mit welcher Professionalität sie es hier zu tun hatten. Nicht nur die Organisation war sehr akribisch geplant, auch die "Ware" war von bester Qualität. So wurde bekannt, dass er die Drogen sogar in einem Labor auf ihre Reinheit überprüfen hatte lassen.

300kg im Kinderzimmer
Ein jähes Ende fand sein Businnes dann im Februar 2015. Während eines Treffens mit seinem Dealer griffen die Beamten zu. Sie haben Maximilian S. und seine Plattform schon über längere Zeit observiert. S. bekannte sich schuldig und die Beamten konnten in seinem Kinderzimmer noch 300 Kilogramm Drogen sicherstellen.

Er wollte andere übertrumpfen
Während des Prozesses sprach der 20-Jährige auch über sein Motiv. Nicht etwa Geldgier haben ihn zu seinem Unterfangen getrieben, sondern er wollte mit seiner Internetplattform andere einfach nur übertrumpfen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.