Anti-Rassismus-Demos

93 Festnahmen bei Ausschreitungen von Demonstranten in Berlin

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Randalierer warfen Steine und Flaschen gegen Beamte - Zwischenfälle auch in Hamburg und Stuttgart.

Berlin. Bei Ausschreitungen nach einer Demonstration in Berlin sind in der Nacht auf Sonntag 93 Menschen festgenommen worden. Insgesamt wurden 28 Einsatzkräfte leicht verletzt, von denen drei nach ambulanter Behandlung ihren Dienst abbrachen, wie die Polizei mitteilte.
 
Nach Beendigung einer Kundgebung versammelten sich den Angaben zufolge mehrere hundert Menschen am Alexanderplatz und kesselten dabei auch Polizisten ein. Nach der Festnahme eines Mannes nach einer Sachbeschädigung seien Flaschen und Steine gegen Polizisten und Passanten geworfen worden, hieß es. Dabei seien sowohl Einsatzkräfte als auch ein freier Pressefotograf verletzt worden.
 
Zuvor hatten am Alexanderplatz 15.000 Menschen friedlich gegen Rassismus demonstriert. Auf Intervention der Polizei beendeten die Veranstalter allerdings wegen der großen Menschenmenge. Angesichts der hohen Teilnehmerzahl war die Einhaltung der Corona-Abstandsregeln nicht mehr möglich gewesen.
 
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in den USA demonstrierten am Samstag bundesweit zehntausende Menschen gegen Rassismus und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe. Afrodeutsche Initiativen hatten in rund 20 Städten zu den Protesten unter dem Motto "Silent Demo" aufgerufen. Größere Demonstrationen fanden neben Berlin auch in München, Hamburg, Köln und Frankfurt statt.
 
Auch in Hamburg kam es im Anschluss an die friedlichen Proteste in der Innenstadt zu Auseinandersetzungen zwischen einer Gruppe Demonstranten und der Polizei. Aus der Gruppe heraus sei Pyrotechnik gezündet worden, sagte eine Sprecherin. Zwei Beamte wurden laut Polizei verletzt. Einige Vermummte hätten Banner entrollt mit der Aufschrift "Bullenschweine" und "ACAB", was für "All cops are bastards" ("Alle Polizisten sind Bastarde") steht. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um den Platz zu räumen.
 
Zwischenfälle gab es auch nach den Demonstrationen gegen Rassismus mit weit über 10.000 Teilnehmern in Baden-Württemberg in Stuttgart. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich nach der eigentlichen Kundgebung mehrere einzelne Aufzüge formiert. "Die Stimmung in den Aufzügen war teils sehr aggressiv", hieß es. Die Einsatzkräfte seien mehrfach mit Gegenständen beworfen und Pyrotechnik sei gezündet worden.
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