Mann soll für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich sein.
Kairo. Ägyptische Sicherheitskräfte haben den amtierenden Anführer der islamistischen Muslimbruderschaft festgenommen. Mahmud Isat habe sich anders als von den Behörden angenommen nicht im Ausland aufgehalten, sondern in einer Wohnung am Stadtrand von Kairo versteckt, meldete das staatliche Fernsehen am Freitag unter Berufung auf das Innenministerium.
Dem 76 Jahre alten Isat wird vorgeworfen, einen bewaffneten Flügel der in Ägypten verbotenen Organisation eingerichtet zu haben und für eine Reihe von Anschlägen verantwortlich zu sein. Dazu zählt unter anderem die Ermordung des damaligen Chefanklägers des Landes im Jahr 2015, wie das Ministerium weiter mitteilte. In mehreren Fällen war Isat bereits in Abwesenheit verurteilt worden.
Der Anführer der verbotenen Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, befindet sich bereits im Gefängnis. Er war mehrfach zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Seit das Militär 2013 den mittlerweile verstorbenen Islamisten Mohammed Mursi nach Massenprotesten als Präsident abgesetzt hat, gehen die ägyptischen Behörden mit harter Hand gegen die Muslimbruderschaft vor. Tausende Funktionäre und angebliche Anhänger der Organisation sitzen Menschenrechtlern zufolge in Haft. In der Vergangenheit war es in Ägypten mehrfach zu Anschlägen gekommen, die hauptsächlich gegen Sicherheitskräfte gerichtet waren.