Luftangriffe im Jemen

Ärzte ohne Grenzen räumen Spitäler

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Sechs Krankenhäuser im Norden des Landes evakuiert

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat ihre Mitarbeiter aus sechs Krankenhäusern im Norden des Jemen abgezogen, nachdem dort am Montag bei einem Luftangriff auf eine Klinik 19 Menschen getötet worden waren. Die in Paris ansässige Organisation erklärte am Donnerstag, sie halte die Kliniken in den Regionen Saada und Hadscha nicht länger für sicher.

Mehrere tödliche Angriffe auf Krankenhäuser

Außerdem habe man das Vertrauen in die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition verloren, "solche tödlichen Angriffe zu verhindern", teilte MSF mit. Am Montag waren bei einem Luftangriff der arabischen Militärkoalition auf eine MSF-Klinik in Abs 19 Menschen getötet worden. Es war der vierte und tödlichste Angriff auf ein Krankenhaus der Hilfsorganisation im Jemen. Der Angriff war international verurteilt worden, woraufhin die Koalition eine Untersuchung zusagte. Die Hilfsorganisation zeigte sich aber "weder zufrieden noch beruhigt" von der Versicherung der Koalition, dass es sich bei dem Angriff um einen Fehler handelte.

Die Militärkoalition hatte ihre Angriffe auf die Houthi-Rebellen und deren Verbündeten in der Armee wieder verstärkt, nachdem kürzlich die Friedensgespräche zwischen den Aufständischen und der international anerkannten Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansour Hadi in Kuwait gescheitert waren. Saudi-Arabien unterstützt die Hadi-Truppen seit März 2015 mit Luftangriffen in ihrem Kampf gegen die vom Iran unterstützten schiitischen Rebellen, doch kontrollieren diese weiter die Hauptstadt Sanaa.
 

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