UN-Vollversammlung

Ahmadinejad hat Angst vor Atom-Attacke

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Irans Präsident beklagte Zustand der Welt, Schuld trage der "Kapitalismus".

Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat dem Westen die Bedrohung seines Landes mit Atomwaffen vorgeworfen. Die "Einschüchterung" durch die westlichen Mächte mit Massenvernichtungswaffen sei "vorherrschend" geworden, sagte Ahmadinejad am Mittwoch in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Ein "klares Beispiel" dafür seien die Angriffsdrohungen aus Israel im Streit um das iranische Atomprogramm.

"Hochrüstung, Arroganz und Armut"
Ahmadinejad bezeichnete die Israelis in seinen länglichen Ausführungen als "unzivilisierte Zionisten", verzichtete anders als in den Vorjahren aber auf Provokationen zum Holocaust. In seiner halbstündigen Rede beklagte Ahmadinejad zudem den Zustand der Welt, die unter Hochrüstung, Arroganz und Armut leide. Verantwortlich machte er dafür jedoch nur allgemein "den Kapitalismus" oder "bestimmte Nationen".

Ahmadinejad sieht Iran bedroht

In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder mit Beschimpfungen für einen Eklat in der Vollversammlung geführt. Die Rede war Ahmadinejads vorerst letzter Auftritt bei der UN-Vollversammlung, seine Amtszeit als iranischer Präsident endet im kommenden Jahr. Ahmadinejad kann nach zwei Amtszeiten im kommenden Jahr nicht mehr bei der Präsidentenwahl im Iran antreten.

Die USA hatten vor Ahmadinejads Auftritt angekündigt, die Rede zu boykottieren. Ahmadinejad nutze die Reise zur UNO lediglich dazu, "paranoide Theorien und abscheuliche Verunglimpfungen zu Israel" zu verbreiten, teilte die UN-Vertretung der USA mit. Zudem sei es "besonders ungünstig", dass Ahmadinejad am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur rede. Auch die israelischen UN-Vertreter blieben der Rede fern.

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