Tod am Berg

Alpinist Göschl: Wird man ihn nie finden?

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Heli-Suche war erfolglos - Von Lawine verschüttet.

Alle hofften, dass Gerfried Göschl, der Schweizer Cedric Hählen und der Pakistaner Nisar Hussain in ihrem Minizelt 250 Meter unter dem Gipfel des Gasherbrum 1/Hidden Peaks (8080 Meter) überlebt haben könnten. Minus 50 Grad hat es in der Todeszone des elfthöchsten Berges der Welt, Stürme erreichen Spitzen von 150 Kilometern pro Stunde. Seit sieben Tagen gibt es kein Lebenszeichen mehr von den Extrembergsteigern: „Vielleicht sind nur die Akkus ihrer Satellitentelefone leer“, klammerte sich Heike Göschl daheim in Liezen in der Steiermark an Zweckoptimismus.

Am Donnerstag wurde diese Hoffnung jäh zerstört. Zwei Hubschrauber der pakistanischen Agentur „Adventure Pakistan“ mit Bergrettern an Bord flogen beide Seiten des Massivs ab, suchten vier Stunden lang. Sie entdeckten weder Zelt noch Spuren der vermissten Alpinisten: „Es sind keine Lebens­zeichen gefunden worden“, bestätigte Ali Muhammad, Chef der Agentur, gegenüber ÖSTERREICH.

Auch Karl Gabl, Innsbrucker Meteorologe und Freund Göschls, glaubt an das Schlimmste: „Eine Lawine, ein Ausrutscher, alles kann passiert sein.“ Die Suche wurde abgebrochen, vermutlich werden die Bergsteiger nie mehr gefunden werden.

Schock: Ehefrau und zwei Töchter bleiben zurück
Göschl und seine Bergkameraden waren zuletzt am Freitag vergangener Woche unterhalb des Gipfels gesehen worden. Sie wollten den Hidden Peaks erstmals über eine noch nie begangene Südroute besteigen. Eine massive Wetterverschlechterung machte den Gipfelsturm aber unmöglich. Auch eine Rückkehr ins Basislager auf 4.400 Metern schafften sie nicht mehr. Der Steirer, Vater der beiden Töchter Hannah (2) und Helena (eineinhalb), galt seit Jahren weltweit als einer der erfolgreichsten Alpinisten. Er hatte als erster Österreicher ohne zusätzlichen Sauerstoff und Trägerhilfe den Mount Everest und den Gipfel des Nanga Parbat (8.125 m) bezwungen.

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