Todesurteile werden zu lebenslangen Haftstrafen

Als 22. US-Bundesstaat schafft Colorado die Todesstrafe ab

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Als 22. US-Staat hat Colorado die Todesstrafe offiziell abgeschafft.

Washington/Denver. Gouverneur Jared Polis unterzeichnete am Montag (Ortszeit) ein entsprechendes Gesetz und wandelte die Todesurteile gegen drei Häftlinge in lebenslange Gefängnisstrafen ohne Möglichkeit einer vorzeitigen Haftentlassung um. Es habe in Colorado nie "gerechte" Todesurteile gegeben und könne sie auch nicht geben, erklärte der Demokrat.

Parlament beschloss Gesetz

Das Parlament des Staates hatte das Gesetz zur Abschaffung der Todesstrafe im Februar beschlossen. Die konservativen Republikaner leisteten dagegen erbitterten Widerstand und versuchten Abstimmungen unter anderem dadurch hinauszuzögern, dass sie aus der Bibel vorlasen.

Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Informationszentrum zur Todesstrafe wurde in Colorado nur ein einziges Todesurteil vollstreckt, seit der Oberste US-Gerichtshof diese Strafe 1976 grundsätzlich wieder zugelassen hatte: Im Jahr 1997 wurde ein wegen Mordes und Vergewaltigung verurteilter Häftling durch eine Giftspritze getötet.

Der Einsatz der Todesstrafe ist in den USA ein höchst umstrittenes Thema. Mehrere Bundesstaaten haben ihre Politik in den vergangenen Jahren geändert. So schaffte New Hampshire die Todesstrafe 2019 komplett ab. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom verkündete ein bis zum Ende seiner Amtszeit geltendes Moratorium für alle Hinrichtungen. 2019 wurden in den USA 22 Menschen hingerichtet.

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