49 Tote +++ Vier Festnahmen

Anschlag auf Moscheen: Was wir bisher wissen

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49 Tote bei Moschee-Angriffen in Neuseeland.

Bei dem mutmaßlichen Terror-Angriff auf Moscheen in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind am Freitag mindestens 49 Menschen getötet worden. Dies teilte die Polizei mit. Nach früheren Angaben der Regierung waren 40 Menschen getötet worden. Die Polizei meldet, dass die Verdächtigen festgenommen wurden.  
 
Nach dem mutmaßlichen Terror-Angriff mit mindestens 49 Toten in Neuseeland werden zudem noch 48 Menschen mit Schusswunden in verschiedenen Krankenhäusern behandelt. Dies teilten die Gesundheitsbehörden der Stadt Christchurch am Freitag mit. Nach jüngsten Angaben der Polizei wurden drei Verdächtige festgenommen. Zunächst hatten die Ermittler von vier Festnahmen gesprochen.
 
An Autos seien zwei Sprengsätze gefunden worden, sagte Ardern. Diese seien entschärft worden. Premierministerin Ardern verurteilte den "außergewöhnlichen und beispiellosen Gewaltakt".
 
Die vier Festgenommenen hätten extremistische Ansichten. Landesweit sei die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden.

Angriffe auf zwei Moscheen

Die Angriffe waren in der Masyid-al-Noor-Moschee (Masjid-al-Noor-Moschee) im Stadtzentrum von Christchurch und in einer Moschee im Vorort Linwood verübt worden. Sie ereigneten sich während des Freitagsgebets. Die Polizei nahm vier Verdächtige fest, darunter eine Frau.
 
Der Angriff auf die Masyid-al-Noor-Moschee wurde nach Angaben von Australiens Premier Scott Morrison von einem "rechtsextremen, gewalttätigen Australier" verübt. Er sprach den Neuseeländern sein Mitgefühl aus. Im Internet kursierte ein Video der Tat, das von dem 28-jährigen mutmaßlichen Angreifer stammt. Offenbar trug er dabei eine Helmkamera.
 
Der genaue Ablauf der Attacke war auch nach Stunden noch unklar. Für den Pazifikstaat ist es eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. Aus Sorge vor weiteren Angriffen riegelte die Polizei Schulen und andere öffentliche Gebäude stundenlang ab. An die Bevölkerung - insbesondere an Muslime - appellierte sie, zu Hause zu bleiben: "Unter keinen Umständen sollte irgendjemand im Land jetzt zu einer Moschee gehen."
 
Nach Augenzeugenberichten begann der Angriff gegen 13.45 Uhr (1.45 Uhr MEZ). Ein bewaffneter Mann drang in eine Moschee in der Innenstadt ein, wo sich zur Mittagsstunde mehr als 300 Menschen zum Freitagsgebet versammelt hatten, und schoss mit einer Schnellfeuerwaffe um sich. Zeugen zufolge handelt es sich bei dem Täter um einen weißen Mann, der Helm und kugelsichere Weste trug. Später fielen auch noch in einer anderen Moschee Schüsse.

"Schockmoment"

Einer der überlebenden Gläubigen, Mohan Ibrahim, berichtete der Zeitung "New Zealand Herald" von einem "Schockmoment". "Dann haben alle Leute angefangen, davonzulaufen." Ein anderer Zeuge, Ahmad Al-Mahmoud, sagte: "Es fielen mindestens 50 Schüsse, sehr schnell hintereinander. Können auch Hunderte gewesen sein." Nach der Tat sperrte die Polizei das Gelände um die Moschee weiträumig ab.
 
Die Polizei nahm insgesamt vier Verdächtige fest: drei Männer und eine Frau. Auf einem Video ist zu sehen, wie mehrere bewaffnete Beamte einen Mann aus einem weißen Auto ziehen, das zuvor offensichtlich gerammt wurde. Nach Angaben von Polizeisprecher Mike Bush wurden an mehreren Autos Sprengsätze entdeckt.
 
In Neuseeland ist nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Insgesamt gibt es dort etwa 50.000 Muslime, viele davon Einwanderer aus Staaten wie Pakistan oder Bangladesch. Größte Religionsgruppe in Neuseeland ist das Christentum. Die Stadt Christchurch hat 350.000 Einwohner und liegt auf der Südinsel des Pazifikstaats. Bürgermeisterin Lianne Dalziel sagte: "Alle sind geschockt. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas hier passieren kann."
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