Nordirland

Anschlag: Verdächtiger gefasst

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Wenige Stunden nach Entdeckung eines Waffenverstecks fasste man den Mann in Schottland.

Im Zusammenhang mit dem tödlichen Anschlag auf einen Polizisten in der nordirischen Stadt Omagh ist in Schottland ein Verdächtiger festgenommen worden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde der 26-jährige Mann in Renton bei Glasgow gefasst - wenige Stunden, nachdem in der Nacht in Nordirland ein bedeutendes Waffenversteck entdeckt worden war. Der Verdächtige soll in Nordirland verhört werden.

Begräbnis mit Symbolwert
Der 25-jährige Polizist Ronan Kerr, ein Katholik, war am Samstag getötet worden, als ein unter seinem Auto platzierter Sprengsatz explodierte. Katholische und protestantische Politiker hatten das Attentat scharf verurteilt. Die Beerdigung des Polizisten in seinem Heimatdorf Beragh gestaltete sich am Mittwoch zu einem Ereignis mit hohem Symbolwert. Der Regierungschef der britischen Provinz, der Protestant Peter Robinson, nahm zusammen mit seinem Stellvertreter, dem Katholiken Martin McGuinness von der Sinn-Fein-Partei, an der Zeremonie teil. Robinson wohnte als erster Spitzenpolitiker der Democratic Unionist Party überhaupt einer katholischen Messe bei.

Die Stadt Omagh war wenige Monate nach dem historischen Friedensabkommen vom Karfreitag 1998 der Schauplatz des blutigsten Attentats in dem jahrzehntelangen Nordirland-Konflikt. Bei dem Autobombenanschlag im August 1998 starben 29 Menschen, mehr als 200 weitere wurden verletzt. Verantwortlich gemacht wurde die Wahre IRA. Diese hatte sich von der Sinn-Fein-nahen katholischen Irisch-Republikanischen Armee (IRA) abgespalten, nachdem diese Mitte der 1990er Jahre der Aufnahme von Friedensverhandlungen mit der britischen Regierung zugestimmt hatte. Mehrere IRA-Splittergruppen weigerten sich dagegen, der Gewalt abzuschwören.

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