Ein Bombenanschlag im Jahre 2000 forderte überwiegend jüdische Opfer.
Fast 17 Jahre nach einem Bombenanschlag an einem S-Bahnhof in der westdeutschen Stadt Düsseldorf mit überwiegend jüdischen Opfern hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Das teilten die Behörden am Mittwoch mit.
Ein Richter habe Untersuchungshaft für einen 50-Jährigen aus dem Nachbarort Ratingen (Nordrhein-Westfalen) angeordnet. Weitere Details wollen die Behörden am Nachmittag bekanntgeben.
Bei dem Anschlag vom 27. Juli 2000 waren zehn Menschen verletzt worden - überwiegend jüdische Einwanderer. Die Opfer kamen vom Deutschunterricht an einer Sprachschule.
Die Rohrbombe, die um 15.04 Uhr am S-Bahnhof Wehrhahn explodierte, war mit dem Sprengstoff TNT gefüllt. Ein Metallsplitter drang in den Bauch einer schwangeren Frau ein und tötete ihr ungeborenes Baby. Die Frau schwebte in Lebensgefahr. Der Splitterhagel reichte 100 Meter weit.
Im Sommer 2015, 15 Jahre nach dem Bombenanschlag, hatten sich für die Ermittler noch einmal neue Ansätze ergeben. Beweisstücke, darunter das deformierte Geländer, an dem die Bombe hing, sollten auf verwertbare DNA-Spuren untersucht werden. Der Geländerabschnitt, an dem die Bombe hing, war herausgeschnitten und als Asservat verwahrt worden.