USA weiterhin an Spitze

Asien bei Rüstungsausgaben vor Europa

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Laut IISS-Bericht sind die chinesische Ausgabensteigerung und die Wirtschaftskrise in Europe dafür verantwortlich.

Der Schwerpunkt der Rüstungsausgaben in Eurasien verschiebt sich von Europa nach Asien: Erstmals hätten die Länder Asiens mehr Geld für Rüstung ausgegeben als die NATO-Länder in Europa, heißt es im neuen Bericht des Londoner Institutes für Strategische Studien (IISS), der am Donnerstag vorgestellt wurde. Verantwortlich dafür sei vor allem China, dessen Rüstungsausgaben in den vergangenen Jahren um durchschnittlich 15 Prozent gestiegen seien.

Behalte Peking das Tempo bei, könnte es bis zum Jahr 2028 zum mit großem Abstand größten Rüstungsland USA aufschließen. Derzeit entfallen mehr als 43 Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben auf die USA. Washington gibt trotz erheblicher Kürzungen mehr für Verteidigung aus, als die 14 folgenden Länder der Rangliste zusammen.

In der neuen Rangfolge schlägt sich für das IISS sowohl der steigende Wehretat Chinas als auch die Wirtschaftskrise in Europa nieder. In ganz Asien seien die Rüstungsetats um durchschnittlich knapp fünf Prozent auf insgesamt 287,4 Milliarden Dollar gewachsen. Gleichzeitig seien die Militärausgaben in Europa wegen Einsparungen auf das Niveau von 2006 geschrumpft.

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Nordkorea, das im Februar seinen dritten Atomtest unternommen hatte, baue sein Militär weiter aus, erklärte das IISS. Das Land verfüge inzwischen über ausreichend Plutonium für vier bis zwölf Atomwaffen. Mit seinem Programm zur Anreicherung von Uran könne das isolierte Land außerdem spaltbares Material für ein bis zwei weitere Atombomben pro Jahr erzeugen. Zudem verfüge Nordkorea über Kurz- und Mittelstreckenraketen sowie das drittgrößte Chemiewaffen-Arsenal der Welt und vermutlich auch biologische Kampfstoffe.

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