Killer rechnete mit 45.000 Toten!

Das Manifest des Terrors

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Anders Breivik legte Geständnis ab: „Grausam, aber notwendig“

Es wird immer deutlicher, wie krank der Täter von Norwegen sein muss: Breivik gestand gestern, glaubt aber nichts Strafbares getan zu haben.
Oslo. Noch immer kann niemand die Wahnsinnstat von Norwegen fassen – die ganze Welt steht unter Schock. Anders Behring Breivik (32), der Ausländerhasser, Bio-Landwirt und Waffennarr brachte an nur einem Nachmittag mindestens 93 Menschen kaltblütig um – die Opferzahlen müssen laufend erhöht werden.
Der Mann war den Behörden bisher nie aufgefallen. Und das, obwohl er sechs Tonnen Kunstdünger kaufte (nutzte er zum Bomben-Bauen), mehrere Waffen besaß und seit Jahren seine extremistischen Ansichten im Internet veröffentlichte.
Die Ermittlungen laufen immer noch auf Hochtouren. Gestern tauchte sein irres ‚Manifest‘ auf: Auf 1.492 Seiten beschreibt Breivik einen von ihm geplanten Rassenkrieg gegen Einwanderer und Kommunisten. Er rechnete mit bis zu 45.000 Toten. „Ich werde als größtes Nazi-Monster beschrieben werden seit dem Zweiten Weltkrieg“, schrieb er (siehe rechts). Auf YouTube wurde ein 12-minütiges Video gefunden – eine Zusammenfassung seiner kranken Ansichten.
Killer will heute vor Gericht seine Motive erklären
Seit Freitag wird der Attentäter fast ohne Pause von Spezialisten verhört. Gestern gestand Breivik die Tat: „Mein Handeln war grausam, aber notwendig“, sagte der Killer. Seinem Anwalt Geir Lippestad erzählte er: „Ich habe diese Taten zu Ende bringen müssen!“ Und doch glaubt er, „nichts Strafbares gemacht zu haben“.
Breivik besteht darauf, dass er Einzeltäter war: „Ich habe alles alleine gemacht.“ Doch die Polizei glaubt ihm nicht: Gestern gab es eine Razzia auf einem Industriegelände. Einige Männer wurden verhaftet, aber nach einer Stunde wieder freigelassen – falscher Alarm.
Heute wird es äußerst spannend: Bei dem geplanten Haftprüfungs-Termin will Breivik ausführlich über seine Motive sprechen. Außerdem hat er einer psychischen Untersuchung zugestimmt.
Schockiert zeigte sich gestern der Vater des Killers: „Es war ein furchtbarer Schock.“  Sehr bizarr: Die Polizei nahm noch keinen Kontakt mit ihm auf. Der Vater trennte sich von der Mutter, hatte seit 1995 keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn: „Als er jung war, war er ein ganz normaler Sohn. Er interessierte sich nicht für Politik.“

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