Pakistan

Ausgebrannte Fabrik belieferte KiK

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Bei dem Flammeninferno starben vor einer Woche 289 Menschen.

 289 Menschen sind vergangene Woche bei einem Brand in einer pakistanischen Textilfabrik umgekommen. Die Polizei beschuldigt die Besitzer und das Management wegen der katastrophalen Sicherheitslage in dem Gebäude des Mordes. In der Fabrik von Ali Enterprises wurde Kleidung für den Export nach Europa und Nordamerika hergestellt. Das Unternehmen hat u.a. Jeans für den auch in Österreich ansässigen Diskonter Kik produziert.

 Kik arbeite mit anderen Firmen, die bei Ali Enterprises fertigen ließen, am Aufbau eines Hilfsfonds, teilte das Unternehmen mit. "Darüber hinaus arbeiten wir parallel an der Klärung der Ursachen, die zu dieser Katastrophe führen konnten", so Pressesprecherin Beatrice Volkenandt. Der Konzern verpflichte alle Lieferanten zur Einhaltung elementarer Arbeitsrechte und Sicherheitsstandards. Dies werde von unabhängigen und akkreditierten Zertifizierungsunternehmen geprüft. Über Ali Enterprises würden drei Berichte vorliegen. 2007 sei noch mangelnder Brandschutz festgestellt worden, dann seien Nachbesserungen umgesetzt worden. Wie es dennoch zu der Katastrophe kommen konnte, müsse aufgeklärt werden.

 Kik gebe an, einen Verhaltenskodex für Zulieferer zu haben. Die Brandkatastrophe habe aber gezeigt, dass Unternehmen wie der Diskonter nicht in der Lage seien, ihre Zulieferketten in angemessener Weise zu kontrollieren, kritisierte der Betreiber der Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign). "Die ausländischen Käufer interessieren sich nicht für die Arbeitsbedingungen in den hiesigen Fabriken", sagte Nasir Mansoor von der National Trade Union Federation von Pakistan. "Eine 30-minütige Inspektion in der Fabrik hätte ausgereicht um festzustellen, dass die Arbeiter über keine der Einrichtungen verfügen, deren Existenz die Eigentümer in den (an die Käufer gesandten, Anm.) Dokumenten behaupten."

 Kik ist laut der Kampagne für Saubere Kleidung Deutschlands siebentgrößter Textileinzelhändler mit über 3.200 Geschäften in acht europäischen Ländern und einem Umsatz von über 1,69 Milliarden Euro (2011).

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