Benno Elbs

Austro-Bischof Elbs leitet Liechtensteiner Diözese

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Bis ein Nachfolger des altersbedingt zurückgetretenen Liechtensteiner Erzbischofs Wolfgang Haas gefunden ist

Vorarlbergs Diözesanbischof Benno Elbs übernimmt vorübergehend auch die Leitung der benachbarten Erzdiözese Vaduz in Liechtenstein. 
Papst Franziskus nahm den altersbedingten Rücktritt des dortigen Erzbischofs Wolfgang Haas per 20. September an und ernannte Elbs zum Apostolischen Administrator.
 "Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass ich dem Wunsch des Papstes entspreche und die Menschen in der Erzdiözese Vaduz in dieser Zeit des Übergangs begleite", sagte Elbs.

Als Apostolischer Administrator hat Elbs die Aufgabe, die Diözese bis zur Ernennung des Nachfolgers von Erzbischof Haas zu leiten, wie die Diözese Feldkirch am Mittwoch informierte. Aus seiner eigenen Geschichte wisse er, dass die Zeit, in der der Bischofssitz nicht besetzt ist, oft eine Zeit der Verunsicherungen und Unsicherheiten ist. "Gerne bin ich deshalb hier, um diesen Übergang gemeinsam mit den Priestern der Diözese und den Menschen von Liechtenstein zu gehen", so Elbs. Er werde in den nächsten Wochen die Priester der Erzdiözese treffen, um auch eine Basis für einen gemeinsamen Übergang in die Zukunft zu schaffen.

Aufgabe 'möglichst unaufgeregt' wahrnehmen 

Er wolle seine zusätzliche Aufgabe "möglichst unaufgeregt" und "vorurteilsfrei" wahrnehmen, sagte Elbs laut Kathpress bei einer zur Bekanntgabe seiner Ernennung am Mittwoch in Vaduz angesetzten Pressekonferenz. Er komme mit einer von Wertschätzung und Respekt geprägten Grundhaltung sowie der Bereitschaft, bei verhärteten Diskussionen "Versöhnungsprozesse in Gang zu setzen", sagte der Bischof von Feldkirch. Der Apostolische Nuntius für die Schweiz und Liechtenstein, Erzbischof Martin Krebs, nannte die Bestellung von Elbs die "beste der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten".

Erzbischof Wolfgang Haas hat seinen Rücktritt am 9. August, seinem 75. Geburtstag, angeboten - das ist so vorgesehen. Seinen Ruhestand wolle er "vorwiegend in eher klösterlicher Zurückgezogenheit (im Kloster am Schellenberg in Vaduz, Anm.) verbringen", teilte Haas selbst auf der Webseite der Erzdiözese Vaduz mit. Auf eine ihm angebotene Abschiedsfeier verzichte er bewusst. Er beabsichtige "möglichst zurückgezogen zu leben" und werde auch auf keinerlei Anfragen von inländischen oder ausländischen Medienschaffenden antworten, ließ Haas wissen. Im Rückblick auf seine bischöfliche Amtszeit sei er sich durchaus seines "persönlichen Ungenügens, ja so mancher Mängel und Grenzen" bewusst, so der Alt-Erzbischof weiter. Er habe niemandem bewusst Leid zufügen wollen.

Elbs wünschte er "eine wohlwollende Aufnahme und ein gutes Gelingen seines Auftrags". Schon vor zwei Wochen habe es zwischen ihm und Elbs ein Gespräch gegeben, in dem sie eine Reihe von Fragen erörtert hätten, so Haas.

Eine der kleinsten Erzdiözesen der Kirche

Die Erzdiözese Vaduz umfasst das gesamte Staatsgebiet des rund 160 Quadratkilometer kleinen Fürstentums Liechtenstein und zählt mit knapp 30.000 Katholiken zu den kleinsten Erzdiözesen der katholischen Kirche. Sie wurde als solche erst 1997 von Papst Johannes Paul (1978-2005) neu errichtet, Wolfgang Haas war erster Erzbischof. Haas war zuvor von 1990 bis 1997 Bischof von Chur in der Schweiz, wo er aufgrund von Personalentscheidungen und wegen eines konservativen Kurses heftiger Kritik ausgesetzt war.

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