USA-Proteste:

Autopsiebericht belastet Polizisten in Fall Floyd

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'Keine Vorerkrankung, die zum Tod geführt oder dazu beigetragen hat'.

Washington. Anwälte der Familie von George Floyd haben einen Autopsiebericht vorgelegt, der vorläufigen Erkenntnissen der Behörden widerspricht und die Polizei schwer belastet. Unabhängige Gerichtsmediziner seien zu der Erkenntnis gekommen, dass Floyd bei dem brutalen Polizeieinsatz am Montag vergangener Woche in Minneapolis erstickt sei, teilte Anwalt Ben Crump am Montag mit.

Der von den Anwälten mit Floyds Autopsie betraute Mediziner Michael Baden sagte: "Die Autopsie hat gezeigt, dass es keine Vorerkrankung gab, die zu seinem Tod geführt oder dazu beigetragen hat."
 
Der offizielle Gerichtsmediziner hatte auf Grundlage vorläufiger Erkenntnisse Vorerkrankungen für Floyds Tod mitverantwortlich gemacht. Er ging davon aus, dass der 46-Jährige nicht erstickte. Bei dem Polizeieinsatz hatte einer von vier beteiligten Beamten Floyd fast neun Minuten lang sein Knie in den Nacken gedrückt. Alle Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte er.

Vier Polizisten wurden entlassen

Die vier Polizisten wurden entlassen. Der weiße Ex-Polizist, der Floyd sein Knie in den Nacken drückte, wird wegen Mordes angeklagt und ist in Untersuchungshaft. Baden sagte, es sei eine falsche Annahme der Polizei, dass man nicht sprechen könne, ohne zu atmen. In der Mitteilung der Anwälte hieß es, auch zwei weitere an dem Einsatz beteiligte Polizisten hätten zu Floyds Tod beigetragen, indem sie Druck auf dessen Rücken ausgeübt hätten. Der vierte Beteiligte sei ebenfalls haftbar, weil er nicht eingeschritten sei.
 
Anwalt Crump sagte: "George starb, weil er Luft zum Atmen brauchte." Er rief dazu auf, die Proteste wegen Floyds Tod fortzusetzen, die sich über das ganze Land ausgebreitet haben. Der Anwalt forderte aber zugleich Gewaltverzicht bei den Demonstrationen, von denen viele in Ausschreitungen und Plünderungen ausgeartet sind.
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