Ihr Wechsel in den Vorsitz der UNO-Generalversammlung gilt als umstritten, Annalena Baerbock (Grüne) aber sieht den Umzug in die USA positiv entgegen.
"Ich freue mich auf New York", zitierte die "BUNTE" am Mittwoch die scheidende, noch geschäftsführend im Amt befindliche, deutsche Außenministerin. Die Zeitschrift zitierte die 44-Jährige außerdem mit Aussagen über ihre Töchter. Diese seien "Feuer und Flamme". Am Abend bestritt das Außenministerium das Zitat zum Teil.
Vor allem seien die beiden Baerbock-Töchter erleichtert, dass sie in Amerika nicht mehr als Töchter einer prominenten Mutter wahrgenommen würden, heißt es in dem Artikel. "Dort haben sie nicht das Gefühl, ständig beobachtet zu werden", soll Baerbock der Zeitschrift gesagt haben.
Am Abend hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt in Berlin: "Wir bitten um Verständnis, dass wir uns zu Fragen, die den privaten Lebensbereich der Außenministerin betreffen, grundsätzlich nicht äußern. Das kolportierte Zitat ist falsch." Auf welches Zitat sich das bezog, blieb zunächst unklar. Die "BUNTE" war am späten Abend zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Kritik an Ausbootung von erfahrener Karrierediplomatin
Die Noch-Außenministerin soll im Juni zur Präsidentin der UNO-Generalversammlung gewählt werden und im September ihre einjährige Amtszeit antreten. Ihre Wahl gilt nach internen Absprachen bei den Vereinten Nationen als Formsache. Ursprünglich war für den Job die deutsche Top-Diplomatin Helga Schmid vorgesehen, die neue Wahl hatte für Kritik gesorgt. Der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, etwa hatte es als "Unverschämtheit" bezeichnet, "die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein Auslaufmodell zu ersetzen".
Baerbock hatte die deutsche Grünen 2021 als erste Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf. Im November gaben sie und ihr Ehemann Daniel Holefleisch die Trennung bekannt. Baerbock hat zwei Töchter im Schulalter. Aus ihrem persönlichen Umfeld heißt es, die Kinder würden Baerbock nach New York begleiten und dort die Schule besuchen.