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US-Expertin: "Wir sollten keine Flugzeuge verlieren..."

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Bestseller-Autorin Mary Schiavo hält weiter einen Unfall bei Flug MH370 für wahrscheinlich - und kritisiert Airlines und Behörden.

Das Drama um die seit zwei Wochen verschollene Malaysia-Airlines-Boeing, Flug MH370, fesselt die Welt wie selten eine Story bevor. Jetzt gibt es erstmals vielleicht einen Durchbruch: Australien veröffentlichte Satellitenbilder, die zwei mögliche Wrackteile im südlichen Indischen Ozean zeigen. Ein Teil ist 24 Meter lang, das zweite fünf.

Die Fundstelle liegt 2300 Kilometer südwestlich von Perth. Premier Tony Abbott nannte die Sichtung „glaubwürdig und potenziell wichtig“. Gegen einen neuen falschen Alarm spricht auch, dass die möglichen Wrackteile entlang einer roten Linie treiben, die aufgrund eines letzten Signals der Boeing 777-200ER am 8. März um 8:11 Uhr an einen Inmarsat-Satelliten ermittelt wurde.

Die ehemalige Inspektorin des US-Verkehrsministeriums Mary Schiavo bewertet in einem Telefonat mit mir am Donnerstag den Trümmerfund vor Australien als “mögliche erste konkrete Spur”: Es würden mit Sicherheit schärfere Fotos existieren, glaubt sie: Es könnte sich um Teile der Tragfläche oder der Heckflosse handeln, glaubt die Expertin: “Auch die Heckflosse nach dem Crash von TWA800 trieb im Wasser”.

Dazu dürfte die NTSB den Kurs der Maschine ermittelt haben, die Fundstelle der Trümmer und die neue Suchzone stimmten damit überein. “Die Daten zeigten offenbar, dass der Jet die südliche Route nahm, gesucht wird jetzt am Ort des letzten Satellitensignals”, sagt Schiavo.

Der Jet drehte bei der weiterhin mysteriösen Kursänderung zuerst nach Westen, dann in der Straße von Malakka offenbar nach Süden. Die Theorie: Die Maschine flog fast sechs Stunden lang in Richtung Südpol, wahrscheinlich auf Autopilot, bis das Kerosin ausging.

Australier und Amerikaner durchkämmen eine neue, mit 350.000 Quadratkilometern weit kleinere Suchzone. Dort wurden auf den Satellitenbildern auch die Trümmer geortet. ABC zitierte ein Crew-Mitglied am Navy P-8 Poseidon-Suchflugzeug: „Dort unten ist was...“

Das australische Kriegsschiff "HMAS Success" nahm Kurs auf das Suchgebiet, der norwegische Autoliner Hoegh St. Petersburg, der am Weg von Madagaskar nach Australien war, soll auch helfen.
Stürzte die Maschine mit 239 Menschen an Bord wirklich dort ab, wird die Suche nach den Flugschreibern aber fast zur „Mission Impossible“: Das Meer ist bis zu 5000 Meter tief. Wegen dem Abtreiben der Trümmer muss auch die genaue Crash-Stelle unter Einbeziehung der Strömungen noch errechnet werden. Die Suche nach dem Wrack müssten dann Unterwasser-Drohnen und U-Boote durchführen.

Völlig unbeantwortet bleibt aber weiter die wichtigste Frage: Wer brachte den Jet derart vom Kurs ab - und warum? Schiavo ist eher skeptisch über die Theorien mit kriminellen Aktivitäten: Eine Entführung wäre nur mit einem großen Team möglich gewesen. “Das sahen wir bei 9/11”, so Schiavo. Und die Piloten? “Man muss warten, ob etwas am Flugsimulator vom Kapitän Zaharie Ahmad Shah gefunden wird, aber bisher gibt es keine Indizien, dass die Piloten dahinterstecken”, sagt sie. Oder Selbstmord? Schiavo: "Wer fliegt denn dafür sieben Stunden ans Ende der Welt?"

Ein Unfall sei daher weiter nicht auszuschließen: Ein Riss im Rumpf hätte zu einer Dekompression führen könne, die Crew und Passagiere ausschaltete. Auch ein Feuer wäre denkbar. Die Autorin des Bestsellers "Flying Blind, Flying Safe" kritisiert Fluglinien und Behörden vehement, dass fast 13 Jahr nach 9/11 ein Flugzeug derart vom Radar verschwinden könne. Diese Tragödie sei ein “weiterer Weckruf”: Es gab nach dem 11. September 2001 all diese Pläne, für Daten-Downloads in Echtzeit, sagt sie: “Passiert ist nichts…"

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