Ein Versuch, die beiden Mädchen per Hubschrauber ins Spital zu bringen, scheiterte wegen des starken Windes.
Rom. Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Sonntag Nord-und Mittelitalien heimgesucht. Dabei wurden mindestens drei Todesopfer gemeldet. Zwei Schwestern im Alter von drei und 14 Jahren starben, nachdem wegen starkem Schirokkowind ein Baum auf das Zelt stürzte, in dem die beiden auf einem Campingplatz in der toskanischen Badeortschaft Marina di Massa schliefen. Gegen 7 Uhr bildete sich ein Wirbelwind. Eine viereinhalb Meter lange Pappel stürzte um, fiel auf die Köpfe der Mädchen.
Verletzt wurde auch eine dritte Schwester im Alter von 19 Jahren. Ein Versuch, die beiden Mädchen per Hubschrauber ins Spital zu bringen, scheiterte wegen des starken Windes, berichteten lokale Medien am Sonntag. Die beiden Kinder wurden mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus transportiert, wo sie am Sonntag starben. Die Familie war aus Turin angereist, um in der Toskana einen Urlaub zu verbringen.
"Ein Urlaub wurde zur Tragödie", twitterte Italiens Premierminister Giuseppe Conte. "Der tragische Tod der beiden Schwestern schmerzt uns zutiefst."
51-Jähriger ertrank im Meer
Ein 51-Jähriger, der am Samstagnachmittag trotz hoher Wellen in Punta Bianca in Ligurien ins Meer sprang, verschwand in den Fluten und ertrank. Ein 38-Jähriger aus der Provinz Varese war verschollen, nachdem er von einem über die Ufer getretenen Fluss weggerissen wurde. Die Suchaktion habe wegen der heftigen Niederschläge in der Gegend unterbrochen werden müssen, berichteten italienische Medien.
Feuerwehreinheiten waren stundenlang im Einsatz, um die Schäden der Unwetter einzugrenzen, die vor allem den Mailänder Raum belasteten. Keller und Wohnungen wurden überschwemmt, Bäume stürzten um und mehrere Häuser wurden schwer beschädigt, doch es wurden keine Verletzten gemeldet.
Während Nord- und Mittelitalien von schweren Unwettern heimgesucht werden, tobten Brände auf Sizilien. Zwei Canadair-Flugzeuge und zwei Hubschrauber kämpften am Sonntag gegen die Flammen, die sich in Altofonte, unweit von Palermo, entwickelt hatten. 400 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Der sizilianische Präsident Nello Musumeci sprach von "krimineller Tat" seitens von Brandstiftern.