Ist Sieg für Russland gesichert?

US-Geheimpapiere: Ukraine doch schwächer als gedacht

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Geheimdokumente aus der Biden-Administration, die kürzlich im Internet veröffentlicht wurden, werfen Zweifel an den Fähigkeiten der Ukraine auf, ihre Ziele im Konflikt mit Russland zu erreichen.  

Vor Beginn der Invasion der Ukraine durch Russland im Jahr 2022 waren die USA die größten Unterstützer Kiews und lieferten kontinuierlich militärisches Gerät sowie Waffen. Doch Geheimdokumente aus der Biden-Administration, die kürzlich von Unbekannten im Internet veröffentlicht wurden, zeigen, dass die USA Zweifel an den Fähigkeiten der Ukrainer haben. Laut der "Washington Post" heißt es in den als "streng geheim" eingestuften Dokumenten, dass die Schwierigkeiten der Ukraine bei der Zusammenstellung von Truppen, Munition und Ausrüstung dazu führen könnten, dass das ukrainische Militär die ursprünglichen Ziele Kiews für eine erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete in diesem Frühjahr "weit verfehlt".

Warnung vor "Defiziten beim Truppenaufbau und der Aufrechterhaltung" 

Die Geheimpapiere wurden Anfang Februar 2023 geleakt und sind Teil von US-Sicherheitsanalysen und geheimen Plänen rund um die Ukraine und die bevorstehende Frühjahrsoffensive Kiews. In einem der Dokumente wird vor "Defiziten beim Truppenaufbau und der Aufrechterhaltung" und der Wahrscheinlichkeit, dass eine solche Operation nur zu "bescheidenen Gebietsgewinnen" führen wird, gewarnt. Die Zweifel an der Ukraine, die durch die Veröffentlichung der Geheimpapiere nun bekannt sind, gibt Kritikern der Waffenlieferungen und militärischen Unterstützung der Ukraine Aufwind, auf eine Verhandlungslösung des Krieges zu drängen.

Einschätzung der US-Geheimdienste unverändert

Die Konzentration von Kiews Strategie im Osten der Ukraine liegt auf der Rückeroberung der umkämpften Gebiete und dem Vorstoß nach Süden, um Russlands Landbrücke zur völkerrechtswidrig annektierten Krim zu kappen. Jedoch wird die Stärke der russischen Verteidigungsanlagen und die anhaltenden ukrainischen Mängel bei der Ausbildung und der Versorgung mit Munition voraussichtlich den Fortschritt erschweren und die Verluste während der Offensive verschlimmern. Obwohl die veröffentlichten Dokumente bereits mehrere Wochen alt sind, scheint sich die Einschätzung der US-Geheimdienste und Sicherheitsbehörden nicht viel geändert zu haben.

Erfolgloser Ausgang der Frühjahrsoffensive

Eine geheime Einschätzung des US-amerikanischen "National Intelligence Council" bestätigte auch die Aussichten für einen wenig erfolgreichen Ausgang der Frühjahrsoffensive. Demnach sei es unwahrscheinlich, dass die Ukraine so viel Territorium zurückerobern wird, wie es im letzten Herbst bei den Durchbrüchen im Osten und Süden der Ukraine gelungen ist. Trotzdem hoffen die USA, dass schrittweise Fortschritte zumindest den freien Fluss russischer Ausrüstung und russischen Personals in dem Korridor einschränken könnten. 

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