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Bekommt Selenskyj heute den Friedensnobelpreis?

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Der ukrainische Präsident gilt bei den Buchmachern als Favorit.

Angesichts von Ukraine-Krieg, Klimakrise und weiteren Konflikten in der Welt wird an diesem Freitag verkündet, wer in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Das norwegische Nobelkomitee will den oder die Preisträger um 11.00 Uhr in Oslo bekanntgeben.

Diesmal sind 351 Kandidatinnen und Kandidaten für den wichtigsten politischen Preis der Erde im Rennen, darunter 259 Personen und 92 Organisationen - wer unter diesen Nominierten ist, wird von den Nobel-Institutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.

Selenskyj bei Buchmachern Favorit

Einige der vorschlagsberechtigten Organisationen, Regierungen und Einzelpersonen haben ihre Nominierungen öffentlich gemacht. So ist beispielsweise bekannt, dass der russische Regimekritiker Alexej Nawalny zum wiederholten Mal vorgeschlagen wurde und mit ihm eine Vielzahl weiterer Aktivisten und Politiker, die sich in irgendeiner Form gegen das Machtregime von Russlands Präsident Wladimir Putin stellen. Weitere bekannte Kandidaten sind die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg ihre ugandische Kollegin Vanessa Nakate ebenso wie die Hongkonger Bürgerrechtsaktivisten Joshua Wong und Jimmy Lai.

Bei den Buchmachern an erster Stelle liegt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Ihn sehen Experten wie SIPRI-Direktor Dan Smith jedoch nicht als wahrscheinlichen Preisträger. "Es wäre eine seltsame Entscheidung, ihm den Preis in der jetzigen Situation zu geben. Er ist derzeit ein kriegsführender Staatsmann, und als solcher sollte er auch respektiert werden."

Andere Wettfavoriten sind neben Nawalny der in China mit einem lebenslänglichen Urteil inhaftierte uigurische Dissident Ilham Tohti, die im litauischen Exil lebende belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja sowie Papst Franziskus.

Menschenrechtler im Vorjahr ausgezeichnet

Im vergangenen Jahr war der Friedensnobelpreis an den inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki sowie die Menschenrechtsorganisationen Memorial aus Russland und Center for Civil Liberties aus der Ukraine gegangen. Sie waren damit unter anderem für ihren Einsatz für die Zivilgesellschaften in ihren Heimatländern, das Recht auf Machtkritik und den Schutz der Grundrechte der Bürger geehrt worden.

Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der nicht in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sondern in der norwegischen Hauptstadt Oslo vergeben wird. In Stockholm waren von Montag bis Donnerstag bereits die Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Zum Abschluss der diesjährigen Preisbekanntgaben folgt am Montag der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Alle Preise sind diesmal mit elf Millionen Kronen (rund 950.000 Euro) pro Kategorie dotiert.

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