Polen stockt Truppen an Grenze auf

Belarussische Hubschrauber verletzen polnischen Luftraum

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Polen hat eine Aufstockung seiner Truppen an der Grenze zu Belarus angekündigt.

Das Verteidigungsministerium in Warschau verwies am Dienstag auf zwei belarussische Hubschrauber, die den polnischen Luftraum verletzt hätten. Das Verteidigungsministerium in Minsk erklärte dagegen auf Telegram, die Vorwürfe seien "weit hergeholt". Polen benutze sie als Vorwand für eine Truppenverstärkung.

 

Achillesferse der NATO

Vor allem die Präsenz von Kämpfern der russischen Söldnertruppe Wagner in Belarus hat jüngst die Nervosität in Polen und den baltischen Staaten steigen lassen. Erst am Wochenende berichtete der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki davon, dass mehr als 100 Wagner-Söldner in Richtung der sogenannten Suwalki-Lücke vorgerückt seien. Das schmale Gebiet an der polnisch-litauischen Grenze gilt als Achillesferse der NATO. Es handelt sich um einen Korridor zwischen Belarus und der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad, mit dessen Besetzung Russland die Landverbindung zwischen den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen und dem Rest des Bündnisgebiets kappen könnte.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte Spekulationen über Angriffspläne der Wagner-Söldner auf Polen selbst angeheizt. "Sie bitten darum, in den Westen zu ziehen, ... nach Warschau, Rzeszow", sagte Lukaschenko bei einem Treffen mit Kreml-Chef Putin. "Aber natürlich halte ich sie im Zentrum von Belarus, wie wir es vereinbart haben."

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