Nach Urteil

Berlusconi schlägt zurück

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Ex-Premier Berlusconi will gegen den harten Schuldspruch ankämpfen.

Nach einem 27 Monaten langen Verfahren und 50 Verhandlungen ist der Ruby-Prozess gegen Italiens Ex-Premier Berlusconi am Montag mit einem Schuldspruch zu Ende gegangen. Ein Gericht in Mailand verurteilte den Medienzaren wegen Sex mit einer Minderjährigen und Machtmissbrauchs zu sieben Jahren Haft. Berlusconi erklärte nach dem Schuldspruch, dass er "absolut unschuldig" sei und keineswegs den Kampf für ein "wirklich freies und gerechtes Italien" aufgeben werde.

"Urteil absurd"
Das Urteil entbehre jeder Logik, protestierte sein Verteidiger Nicolo Ghedini. „Es ist absurd, dass das Gericht gegen Berlusconi eine höhere Strafe verhängt hat, als sie die Staatsanwaltschaft forderte. Dieser Prozess hätte nicht in Mailand stattfinden sollen, weil das Gericht gegen Berlusconi voreingenommen ist“, so Ghedini.

"Staatsstreich"
Der Parlamentarier von Berlusconis Mitte-rechts-Allianz, Gianfranco Rotondi, sprach von einem „Staatsstreich“, um den TV-Unternehmer aus der politischen Szene zu verbannen. „Die italienische Demokratie ist in Gefahr. Ohne Verbrechen und ohne Beweise hat man einen Hauptakteur in der italienischen Politik der letzten 20 Jahre verurteilt. Das ist ein Anschlag auf die Demokratie und den Rechtsstaat“, kommentierte der zu Berlusconis Lager gehörende Senator Lucio Malan.

   Politische Beobachter befürchten, dass Berlusconis Partei aus Protest gegen die ihrer Ansicht nach von der Linken beeinflussten Richter das Regierungslager verlassen könnte, was zum Sturz des seit zweit Monaten amtierenden Kabinetts um Premier Enrico Letta führen könnte. Dies würde Italien wieder in ein politisches Vakuum stürzen.

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