Der Mitte-Links-Chef schließt eine "Große Koalition" in Italien aus.
Der Chef der italienischen Mitte-Links-Allianz Pierluigi Bersani hat ausgeschlossen, dass er eine "Große Koalition" mit dem Mitte-Rechts-Block um den Medienunternehmer Silvio Berlusconi eingehen wird. "Ich will es klar betonen: Es gibt kein Konzept einer Großen Koalition und es wird sie nie geben", versicherte Bersani im Interview mit der Tageszeitung "La Repubblica" am Freitag.
Bersani erklärte sich bereit, dem Parlament ein Reformprogramm aus acht Punkten vorzulegen, das er der Vertrauensfrage unterstellen könnte. Er gab zu, dass seine Allianz unter den Erwartungen bei den Parlamentswahlen abgeschnitten habe.
© Reuters
© EPA
© Reuters
© Reuters
© EPA
© AP
© AP
© Reuters
© AP
Der Mitte-Links-Block um Pierluigi Bersani hat zwar als stärkstes Bündnis die Mehrheit in der Abgeordnetenkammer erobert, die Pattsituation im Senat, der unerwartet starke Wahlerfolg der Grillo-Truppe sowie des Mitte-Rechts-Blocks um Silvio Berlusconi setzen Premierkandidat Bersani jedoch ziemlich unter Druck. Dieser hatte vor dem Urnengang am Sonntag und Montag mit einer klaren Mehrheit in beiden Parlamentskammern gerechnet.
Kritik an Bersani
Mehrere Schwergewichte in Bersanis Demokratischer Partei (PD) üben offen Kritik an seiner Wahlkampagne. "Wir haben im letzten Monat Wahlkampf vieles falsch gemacht. Unser Parteichef ist leider ein Mann des 19. Jahrhunderts", attackierte Ex-Premier Massimo D'Alema. Auch PD-Gründer Walter Veltroni sparte nicht mit Kritik am Führungsstil Bersanis. Während Berlusconi die Rückerstattung der Immobiliensteuer versprach und Beppe Grillo eine Generaloffensive gegen die politische Kaste leitete, habe Bersani einen farblosen Wahlkampf ohne Schwung und ohne Ideen geführt.
VIDEO: Busen-Attacke auf Berlusconi