52-Jähriger in U-Haft

Betrunkener gestand rund 25 Jahre zurückliegenden Mord

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Eine Verkehrskontrolle nahm eine unerwartete Wendung.

Ein alltägliches Verkehrsdelikt hat Ermittler in Deutschland zufällig zu einem mutmaßlichen Mörder geführt. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag in Bonn mitteilten, gestand ein wegen zwei Trunkenheitsfahrten in Gewahrsam genommener 52-Jähriger unvermittelt von sich aus, vor beinahe 25 Jahren in der nordrhein-westfälischen Stadt eine Frau getötet zu haben.

"Intensive Ermittlungen"

Der Mann war demnach dort vor rund einer Woche gleich zweimal in einer Nacht angetrunken am Steuer kontrolliert worden und deshalb auf ein Polizeirevier mitgenommen worden. Auf der Wache legte er das Geständnis ab. Die Ermittler gehen aufgrund ihrer bisherigen Nachforschungen davon aus, dass es der Wahrheit entspricht.

Es liefen derzeit aber noch weitere "intensive Ermittlungen", um den Wahrheitsgehalt seiner Angaben anschließend zu klären, betonten die Ermittler. Es werde auch geprüft, ob er eventuell weitere Morde begangen haben könnte.

Motiv für Geständnis unklar

In dem Fall geht es um eine 38-Jährige, die im November 1991 in ihrem Haus in Bonn durch zahlreiche Messerstiche getötet wurde. Die Motive für sein Geständnis seien dem Mann nach eigener Auskunft selbst nicht ganz klar, erklärten die Beamten. Er selbst habe die Vermutung geäußert, dass es damit zu tun habe könne, dass er nach seinen Alkoholfahrten nun keine Perspektive für seine persönliche Zukunft mehr erkennen könne. Er werde dadurch seine Arbeitsstelle verlieren.

Zur Tatzeit war der Verdächtige 26 Jahre alt und lebte als Student in Bonn. Nach eigenen Angaben hatte er seit seiner Pubertät "Gewalt- und Tötungsfantasien" und war öfters bei Spaziergängen mit Fesselwerkzeugen und Messern unterwegs. Der Mann sitzt seit Samstag wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.

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