Bei einer mutmaßlich rassistischen Attacke in Bordeaux ist die Statue einer schwarzen Sklavin mit weißer Farbe beschmiert worden.
Die Stadtverwaltung kündigte am Montag eine Strafanzeige wegen eines "wahrscheinlich rassistischen" Motivs an. Das Denkmal am Ufer des Flusses Garonne, das die afrikanische Sklavin Modeste Testas zeigt, war in der Früh vom Kopf bis zur Taille mit weißer Farbe vorgefunden worden. Bis zu Mittag war die lebensgroße Statue wieder gereinigt.
Sklavin
Modeste Testas war als Sklavin im 18. Jahrhundert von einer Familie in Bordeaux gekauft worden und danach auf die karibische Insel Hispaniola deportiert worden, um auf einer Zuckerplantage zu arbeiten. Nach dem Tod ihres französischen Besitzers kam sie frei und ließ sich im westlichen Teil Hispaniolas - dem heutigen Haiti - nieder, wo sie bis zu ihrem Tod lebte.
Dunkle Vergangenheit
Ihre Statue soll an die dunkle Vergangenheit der westfranzösischen Stadt erinnern. Bordeaux war eine der größten Drehscheiben Frankreichs für den Handel mit Sklaven aus Afrika, die dann über den Atlantik nach Amerika verschifft wurden. Die Statue, die Testas in einem langen Rock und mit einem um die Schultern drapierten Schal zeigt, wurde im Mai 2019 eingeweiht. Testas' haitianische Nachkommen nahmen an der Einweihung der Statue teil.
"C'est un déni du respect de la mémoire pour ces personnes esclaves déplacées" pour Stéphane Gomot de la @bordeaux. @KarfaDIALLO dénonce sur la Clé des Ondes "un acte politique raciste".#Bordeaux #racismehttps://t.co/n5EdU3AaYX
— La Clé Des Ondes (@LaCleDesOndes) September 13, 2021