Petrobras-Affäre

Brasiliens Ex-Finanzminister Mantega festgenommen

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Korruptionsaffäre um Petrobras-Konzern zieht weitere Kreise.

Der frühere brasilianische Finanzminister Guido Mantega ist am Donnerstag vorübergehend festgenommen worden. Die Polizei teilte mit, im Zuge der Korruptionsaffäre um den staatlichen Ölkonzern Petrobras gebe es eine Serie weiterer Verhaftungen.

Mantega war bis 2014 unter den Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und Dilma Rousseff acht Jahre Finanzminister und einer der führenden Politiker der Arbeiterpartei.

Mantega wurde im Albert-Einstein-Krankenhaus in Sao Paulo festgenommen, wo seine Frau behandelt wurde, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. Der Haftbefehl wurde für fünf Tage ausgestellt. Ein Richter setzte Mantega aber nach einigen Stunden wieder auf freien Fuß, damit er sich um seine schwer kranke Frau kümmern könne. Die Polizei nannte Mantegas Namen nicht, erklärte aber, "ein Finanzminister" stehe im Verdacht, 2012 dabei mitgewirkt zu haben, die "Wahlkampfschulden einer politischen Partei" durch Finanztransfers "eines Unternehmens" zu begleichen.

Am Dienstag hatte die Justiz bekanntgegeben, dass Ex-Präsident Lula wegen Korruption und Geldwäsche der Prozess gemacht werden soll. Die Staatsanwaltschaft wirft Lula vor, in seiner Amtszeit als Präsident bis 2010 der "Oberbefehlshaber" des Korruptionsnetzwerks um den Petrobras-Konzern gewesen zu sein.

Von 2004 bis 2014 soll Petrobras zu überteuerten Bedingungen Aufträge an Baukonzerne und andere Firmen vergeben haben, diese wiederum sollen Bestechungsgelder an Politiker und Parteien bezahlt haben. Lulas Nachfolgerin und Vertraute Rousseff wurde Ende August vom Senat ihres Amtes enthoben. Ihr war vorgeworfen worden, Budgetzahlen geschönt und damit ihre Amtspflichten verletzt zu haben.

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