"Die Soldaten arbeiten unvermindert weiter"

Bundesheer rettet Mann aus Erdbeben-Trümmern

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Heute konnten Soldaten des österreichischen Bundesheeres einen Mann aus den Erdbeben-Trümmern in der Türkei retten.

Gaziantep/Idlib. Seit Dienstag sind 81 Soldaten und vier Soldatinnen der Katastrophenhilfseinheit Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) im Einsatz in der türkischen Provinz Hatay. Die dicht besiedelte Region ist eines der am stärksten betroffenen Gebiete nach dem verheerenden Erdbeben. "Es gibt nur mehr wenige Gebäude, die nicht zerstört sind. Die Leute schlafen in ihren Autos unter Zeltplanen", sagte Bernhard Lindenberg, stv. AFDRU-Leiter, im Gespräch mit der APA. 

Bundesheer rettet Mann aus Erdbeben-Trümmern

Am Mittwochnachmittag gab das österreichische Bundesheer bekannt, dass ein Mann in der Stadt Antakya (Provinz Hatay) von Soldaten aus den Erdbeben-Trümmern gerettet werden konnte. Oberstleutnant Pierre Kugelweis sagt im oe24.TV-Interview, dass sich zunächst am Nachmittag Klopfgeräusche in einem Haus als nicht zielführend erwiesen hätten – allerdings hörte man Lebenszeichen im zusammengebrochenen vierstöckigen Nachbarhaus. "Wir konnten einen Mann bergen. Wir mussten ihm allerdings einen Arm amputieren. Der Arm war zerquetscht unter Betonteilen in dem zusammengebrochenen Haus", berichtet Kugelweis über die dramatischen Rettung. 

Der gerettete Mann hat überlebt und ist ins Spital gebracht worden. "Allerdings ist noch ein Kind in diesem Hohlraum im Gebäude. Das Kind lebt. Wir lassen gerade eine Sonden-Kamera zu dem Kind und versuchen auch das Kind zu bergen", so Kugelweis. 

Die türkische Stadt Antakya ist wie viele andere Regionen heftig vom Erdbeben betroffen: Etwa 70 % der Stadt liegen in Trümmern. 

"Lage ist schlimmer als erwartet"

"Die Lage ist schlimmer als erwartet", sagte Lindenberg im APA-Gespräch. Das Bundesheer werde darum mit offenen Armen empfangen, berichtete Lindenberg. "Das betroffene Gebiet ist so groß wie Niederösterreich und das Burgenland zusammen."

Das Bundesheer sei 24/7 im Einsatz. "Wir hören erst auf zu suchen, wenn wir alle Leute aus den Trümmern herausgeholt haben." Unterstützt werden die Soldaten von vier Bergrettern sowie sechs Rettungshunden. Insgesamt haben sich bereits 30 internationale Teams angekündigt. Bisher sprechen die Behörden von bereits über 10.000 Toten in Syrien und der Türkei.

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