Alarm in Urlaubszeit

Chaos am Flughafen München: Polizei räumt Terminal

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Der Terminal 2 wurde geräumt, weil sich eine Person unkontrolliert im Sicherheitsbereich aufhielt.

Das Terminal 2 am Münchner Flughafen ist Samstagfrüh teilweise geräumt worden. Eine Frau sei unkontrolliert in den Sicherheitsbereich der Halle gelangt, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Lage am Flughafen war über Stunden unübersichtlich, für zahlreiche Passagiere verzögerte sich die Reise in den Urlaub deutlich. Die Polizei suchte mit einem Foto aus einer Überwachungskamera nach ihr.

 


Ohne Kontrolle in gesicherten Bereich

Öffentlich wurde das Bild zunächst nicht. Erst rund fünf Stunden nach dem Vorfall konnte der Sicherheitsbereich des Gebäudes wieder freigegeben werden. Wieder zugänglich war auch das sogenannte Satelliten-Terminal, für das der Zugang nur über Sicherheitskontrollen des Terminal 2 möglich ist. Bis dahin waren mindestens 200 Flüge ausgefallen. Bei rund 60 Flügen sei es zu Verspätungen von mehr als einer halben Stunde gekommen, teilte der Flughafenbetreiber mit. Gut sieben Stunden nach Beginn des Polizeieinsatzes hoben wieder erste Flieger von den betroffenen Terminals ab.

Um 6.45 Uhr hatte die Bundespolizei die Information erhalten, dass die Frau - ohne von Sicherheitsleuten kontrolliert worden zu sein - in den Sicherheitsbereich gelangt war. Für die Fluggastkontrollen ist die Regierung von Oberbayern zuständig.

Nach Angaben einer Sprecherin war die Frau zunächst ordnungsgemäß mit einem Bodyscanner kontrolliert worden. Jedoch beanstandeten Sicherheitsleute ihr Handgepäckstück. Später sei die Frau ohne das Gepäckstück zurückgekommen und dann ohne Kontrolle in den gesicherten Bereich gelangt. Wie das passieren konnte, war zunächst unklar.

 

Chaos am Flughafen

Entgegen einer klaren Anweisung habe das Sicherheitspersonal keinen Alarm ausgelöst, sagte die Sprecherin weiter. Erst nachdem die Aufsichtsbehörde, das Luftamt Südbayern, über den Vorfall Kenntnis hatte, wurde die Bundespolizei informiert. Diese wiederum ordnete die Räumung von Terminal 2 und des dazugehörigen Satelliten-Terminals an.

Am Flughafen herrschte daraufhin Chaos. Tausende Urlauber wollten am Wochenende zu Beginn der sechswöchigen Sommerferien in Bayern vom Münchner Airport in den Urlaub starten. Vor den Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Per Lautsprecherdurchsagen wurde dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Flughafenpersonal verteilte Wasser an die Wartenden. Die Feuerwehr errichtete ein Zelt für die medizinische Versorgung. Mit speziellen Großlüftern leitete die Feuerwehr zudem frische Luft in die überhitzte Wartehalle.

Keine Auswirkungen auf Landungen

Auswirkungen auf Landungen am Flughafen München hatte die Räumung nicht. Von der Sperrung nicht betroffen war das Terminal 1. Flüge starteten dort weitgehend planmäßig.

Der Flughafen München ist der zweitgrößte Airport in Deutschland. In den kommenden sechs Wochen werden nach Angaben der Betreiber voraussichtlich mehr als 6,5 Millionen Reisende am Flughafen starten, landen oder umsteigen. Rund 52.000 Flüge starten oder landen in dieser Zeit.

Der Airport besteht aus zwei Abfertigungsgebäuden. Das betroffene Terminal 2 wird gemeinsam von der Betreibergesellschaft und der Lufthansa betrieben. Von dort aus heben die Maschinen von Deutschlands größter Fluggesellschaft und deren Partner-Airlines ab. Im vergangenen Jahr nutzten nach Angaben des Flughafens mehr als 41 Millionen Passagiere das Terminal 2 für ihre Reise.
 

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