Aktivisten abgefangen

China verhindert Gedenken an Tiananmen-Proteste

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Polizei bringt hunderte Regierungskritiker aus Peking weg.

Die chinesischen Behörden haben am Montag mit harten Sicherheitsmaßnahmen ein öffentliches Gedenken an die Niederschlagung der Studentenproteste auf dem Tiananmen-Platz in Peking vor 23 Jahren verhindert. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden hunderte Oppositionelle aus der Hauptstadt weggebracht. Wie der Aktivist Zhou Jinxia der Nachrichtenagentur AFP sagte, waren bereits am Samstag zwischen 600 und 1.000 Demokratieaktivisten aus dem ganzen Land am Pekinger Südbahnhof angekommen. Sie wurden demnach jedoch von der Polizei gestoppt und mit Bussen zurück in ihre Heimatstädte gebracht.

Auf dem Tiananmen-Platz hatten chinesische Studenten und Menschenrechtsaktivisten im Jahr 1989 für mehr Demokratie demonstriert. Die Regierung ließ die Kundgebungen am 4. Juni 1989 blutig niederschlagen, dabei kamen hunderte, möglicherweise sogar tausende Menschen ums Leben.

Aus Angst vor Protesten lässt die kommunistische Führung des Landes vor dem Jahrestag stets zahlreiche Oppositionelle einsperren oder unter Hausarrest stellen. Wie der bekannte Bürgerrechtler Hu Jia berichtete, verschärfte die Polizei auch in diesem Jahr die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Wohnungen von zahlreichen Oppositionellen. Trotzdem kam es bereits am Wochenende zu einigen kleineren Protestkundgebungen. In Peking forderten am Samstag rund 80 Demonstranten eine offizielle Neubewertung der damaligen Proteste.

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