Experte klärt auf

Das ist auf dem Löwen-Video wirklich zu sehen

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Fast zwei Tage lang brauchten die Experten, um die Verwechslung aufzudecken.  

Über diese Sommerkomödie lacht die Welt. Donnerstag und Freitag herrscht Panik in Berlin. Im Süden der Metropole soll eine Löwin frei herumlaufen. Ein Handyvideo als "Beweis" löste den Großalarm aus.

220 Polizisten machten sich auf die Jagd nach dem Raubtier. Hubschrauber, Drohnen und gepanzerte Spezial-Fahrzeuge waren im Einsatz. Eine Warnung ging an die Bevölkerung, man sollte drinnen bleiben. Kindergartenkinder durften nicht in den Park.
Die Ermittler waren ratlos: Die Löwin schien niemandem abzugehen. Zirkusse, Tiergärten, private Besitzer -keiner meldete ein entlaufenes Tier.
 

Analyse. Gestern Nachmittag kam die Auflösung. Der Aufruhr war umsonst. Gefahr gab es zu keiner Sekunde. Die Polizei beendet die Suche. Zwei namhafte Experten untersuchten das Handyvideo. Sie kommen zu dem Schluss: Es war ein - im Vergleich -harmloses Wildschwein.

Der Berliner Jäger Bernhard S. erklärt gegenüber der BILD, wie es zur Verwechslung kommen konnte. „Wildschweine haben im Sommer ein sehr kurzes, grau-gefärbtes Fell. Das ist bei einer schlechten Filmqualität sehr leicht mit einem ebenfalls kurzen, einfarbigen Fell eines Löwen zu verwechseln.“

 

 

 

Auf dem Handy-Video sind wohl sogar zwei Tiere zu sehen. „Es handelt sich auf dem Video wohl zudem nicht nur um ein Wildschwein, sondern um zwei Tiere, die ein wenig versetzt voreinander stehen“, so der Experte. Durch die schlechten Lichtverhältnisse wirkt es, „als würde dort ein einzelnes großes Tier stehen.“

Mega-Kosten. "Bei diesem Einsatz handelt es sich zweifelsfrei um die teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat!", sagt der Polizeigewerkschafter Heiko Teggatz in der Bild. Der Einsatz kostet leicht mehrere Hunderttausend Euro, rechnet er vor. Alleine ein Hubschrauber kostet 5.000 Euro pro Stunde.

Das viele Geld wäre "besser in die Bekämpfung der Clan-Kriminalität investiert gewesen", ärgert sich Teggatz.


  
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