Meng Meng geht ständig rückwärts. Das steckt dahinter.
Das monatelange Rätsel um die Marotte der Pandadame Meng Meng, die sich häufig rückwärts durch ihr Gelände bewegte, ist nach Angaben des Berliner Zoos gelöst. Es habe sich bestätigt, was man vermutet habe: "Meng Meng ist sehr menschenaffin und hat gelernt, dass sie durch ihren Rückwärtsgang bei den Menschen eine Reaktion auslösen kann, bei der sich für sie in der Regel etwas zum Positiven ändert."
Dann gehe der Schieber auf, der Bambus werde gewechselt, der Pfleger schenke ihr Aufmerksamkeit. Nach Rücksprache mit Experten habe man ein "Programm zur Verhaltensanreicherung" initiiert, das schon erste Früchte trage. Teil dieser Maßnahmen sei zum Beispiel, Futter zu unterschiedlichen Zeiten zu geben. Die Situation um Meng Meng habe sich gebessert. Sie gehe inzwischen viel weniger rückwärts und habe ihre gesamte Außenanlage "in Beschlag genommen".
Panda-Pubertät
In der Öffentlichkeit sorgte Meng Meng wegen ihres ungewöhnlichen Verhaltens für Aufsehen - nicht nur wegen ihres Rückwärtsgangs. Sie stieß auch mit dem Hinterteil an die Glasscheiben und erkundete ihr Gehege wochenlang nur wenig. Der Zoo rätselte über die Ursachen für das Verhalten. Eingewöhnungsschwierigkeiten oder die Auswirkungen der "Panda-Pubertät" wurde unter anderem gemutmaßt.
Auch Tierschützer rief das Rückwärtslaufen des Pandas auf den Plan. Meng Meng bringe zum Ausdruck, dass sie erheblich leide, hieß es etwa. Andere sahen eine Stereotypie - eine wiederholte, ziellose Handlung. Der Zoo hielt die Kritik für voreilig und ungerechtfertigt.
Die beiden Pandas Meng Meng (Träumchen) und Jiao Qing (Schätzchen) haben für einen Besucheransturm auf den Zoo gesorgt. Zur Eröffnung der Anlage Anfang Juli waren Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Staatspräsident Xi Jingping gekommen. Die beiden Pandas stammen aus einer chinesischen Zuchtstation und sind eine Leihgabe für 15 Jahre. Der Zoo zahlt eine Million Dollar (844.238,08 Euro) pro Jahr für sie.