Die Fischer treiben die Delfine in eine Bucht. Dort beginnt das Blutbad.
Im japanischen Walfangort Taiji hat die Saison für die Jagd auf Delfine wieder begonnen. Das Auslaufen der Fischerboote wurde von Protesten von einem guten Dutzend ausländischer Tierschützer begleitet.
Unter ihnen befand sich auch einer der bekanntesten Gegner der japanischen Delfinjäger, der US-Amerikaner Richard O'Barry. Er war kurz vor Beginn der Jagdsaison von der Polizei festgenommen worden, da er seinen Pass nicht bei sich trug, wurde aber kurz darauf wieder freigelassen. Der Tierschützer wirkte in dem Oscar-gekrönten Film "Die Bucht" mit, der die alljährliche Jagd in Taiji dokumentiert. O'Barry war zuvor als Trainer von Delfinen für die US-Fernsehserie "Flipper" bekannt geworden.
Hunderte Tiere abgeschlachtet
Bei der alljährlich stattfindenden Jagd treiben die Fischer Delfine in einer Bucht zusammen, indem sie durch Hämmern auf ins Meer gehaltene Metallstangen den Orientierungssinn der Tiere lahmlegen. Die schönsten Tiere sortieren sie im Auftrag von Delfinarien im In- und Ausland aus. Die übrigen werden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet. Die von Tierschützern als "Gemetzel" bezeichnete Jagd stößt auf weltweite Empörung.
Der Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) hatte Japans Verband JAZA wegen der brutalen Jagd kürzlich mit dem Ausschluss aus der Organisation gedroht. JAZA untersagte daraufhin auf Basis einer Umfrage unter den nationalen Zoos und Aquarien seinen Mitgliedern die Anschaffung von Delfinen aus Taiji. Tierschutzverbände wollten darin bereits eine Ende der Delfinjagd sehen.
Mehrere der Aquarien überlegen jedoch laut japanischen Medienberichten, aus dem Verband auszutreten, um auch weiterhin Delfine aus Taiji für ihre Delfinshows beziehen zu können. Unterdessen berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch, dass der Verband im März Opfer eines Hackerangriffs war.