Zu viele Menschen

Demo gegen Rechts in München musste abgebrochen werden

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Etwa 200.000 Menschen haben nach Angaben der Veranstalter am Sonntag an der Großdemonstration gegen Rechtsextremismus in München teilgenommen.

"Wir gehen auf die 200.000 zu", wurde über Lautsprecher vor Ort mitgeteilt. Die Kundgebung wurde im Anschluss aus Sicherheitsgründen abgebrochen, da der Veranstaltungsbereich in der Innenstadt völlig überfüllt war.

Auch in Köln herrschte großer Andrang bei der Demonstration, die Veranstalter sprachen von 70.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. In Bremen nahmen nach Angaben des Netzwerks Campact 50.000 Menschen teil. Großer Andrang wurde auch zum Auftakt einer Demonstration in Stuttgart gemeldet. Eine weitere Kundgebung ist ab 16.00 Uhr in Berlin geplant.

Bereits am Freitag und Samstag hatten in zahlreichen deutschen Städten insgesamt Hunderttausende demonstriert. In Frankfurt am Main beteiligten sich laut Polizei am Samstag 35.000 Menschen, ähnlich hohe Zahlen wurden aus Hannover und Dortmund gemeldet. Auch in Karlsruhe, Heidelberg, Halle, Nürnberg, Kassel, Recklinghausen, Braunschweig, Wuppertal, Erfurt und weiteren Städten waren Tausende auf den Straßen.

Halbe Million Teilnehmer

Von insgesamt rund einer halben Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Freitag und Samstag sprach das Netzwerk Campact. Sein Geschäftsführender Vorstand Christoph Bautz erklärte, es sei ein "Wochenende der Hoffnung".

Spitzenpolitiker unterschiedlicher Parteien stellten sich hinter die Kundgebungen. "Das ist gelebter Verfassungsschutz", sagte etwa Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei der Demonstration in Hannover. Er rief dazu auf, "überall da, wo sich die Möglichkeit bietet, klare Kante gegen rechts" zu zeigen und für Demokratie und Menschenrechte einzutreten. "Dann hat Deutschland eine gute Zukunft", sagte Weil.

Rechtsextremes Geheimtreffen

Anlass für die Proteste sind Enthüllungen des Netzwerks Correctiv über ein rechtsextremes Geheimtreffen in Potsdam. Dort war über Pläne für eine massenhafte Abschiebung von Menschen mit Migrationshintergrund beraten worden sowie von weiteren Deutschen, die sich beispielsweise für Geflüchtete einsetzen.

Unter anderem nahmen daran Mitglieder der AfD sowie auch der rechtskonservativen Werteunion teil, die am Samstag die Gründung einer eigenen Partei rechts von CDU und CSU beschloss. Die Demonstrationen richten sich aber auch grundsätzlich gegen ein Erstarken des Rechtsextremismus in Deutschland.

 

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