Der letzte Angehöriger eines indigenen Stammes in Brasilien ist gestorben. Er hatte mehr als 25 Jahre lang völlig alleine gelebt .
Der letzte Angehörige eines indigenen Stammes im brasilianischen Regenwald ist gestorben. Er lebte mehr als 25 Jahre völlig allein und isoliert im brasilianischen Amazonasgebiet. Dies ging aus einer Mitteilung der Bewegung "Survival International" am Montag (Ortszeit) hervor. Der brasilianischen Indigenen-Behörde Funai zufolge wurde der Mann ohne Zeichen von Gewalteinwirkung während einer Kontrollrunde tot in einer Hängematte gefunden.
Der als "Índio Tanaru" oder "Índio des Lochs" bekannte Indigene, der tiefe Löcher grub, um Tiere zu fangen und sich zu verstecken, galt als der letzte Überlebende seines Volkes und einziger Bewohner des indigenen Tanaru-Gebiets im Bundesstaat Rondônia an der Grenze zu Bolivien. Menschenrechtler gehen davon aus, dass die übrigen Mitglieder des Stammes von Viehzüchtern getötet wurden, nachdem diese in den 1970er und 1980er Jahren in das Gebiet vorgedrungen waren.
Die Region gilt als der Wilde Westen Brasiliens, wo Landkonflikte schnell mal mit der Waffe ausgetragen werden. "Er symbolisierte sowohl die entsetzliche Gewalt und Grausamkeit, die den indigenen Völkern im Namen der Kolonisierung und des wirtschaftlichen Nutzens angetan wurde, als auch ihren Widerstand", sagte Fiona Watson von "Survival International" laut der Mitteilung.