Traurige Wende im Tiergarten Nürnberg: Nur eine Woche nach der Geburt von Nachwuchs beim Asiatischen Löwen-Paar Aarany und Kiron sind die Jungtiere tot. Vermutlich hat die Mutter ihre Babys gefressen.
Am 7. August war die Geburt erfolgt, zunächst schien alles gut zu verlaufen. Eine Kamera in der Wurfbox zeichnete ein Jungtier auf, Tierpfleger meinten sogar, mehrere Junge gehört zu haben. Das Raubtierhaus blieb für Besucher geschlossen, um den seltenen Nachwuchs ungestört aufziehen zu können.
Doch seit dem 11. August gab es weder Sichtungen noch Geräusche aus der Box. Auch bei Kontrollen fanden die Pfleger keine Tiere und keine Überreste – ein klares Indiz für Kannibalismus, wie er bei Löwen vorkommt, wenn Mütter unerfahren sind oder die Überlebenschancen des Nachwuchses gering einschätzen.
Tiere stark gefährdet
Aarany hatte bereits 2023 Nachwuchs, damals fraß sie bis auf eines alle Jungtiere auf. Später zog sie eine weitere Geburt erfolgreich groß. Warum es diesmal anders kam, bleibt unklar – eine Untersuchung ist nicht möglich.
Die asiatischen Löwen gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“. Rund 630 leben noch im indischen Gir-Nationalpark, etwa 130 in 41 Zoos weltweit. Die Zucht in Zoos soll im Ernstfall, etwa bei einem Naturkatastrophen-Desaster im Nationalpark, das Überleben der Art sichern. Seit heute ist das Raubtierhaus wieder für Besucher geöffnet.