Prügel-Vorwürfe

Tierschutz-Aktivisten stören Premiere im Circus Krone

Aktivisten der Gruppierung "Animal Rebellion" stürmten die Manege und entrollten Protestbanner. Sie werfen Circus Krone vor, gewalttätig gegenüber ihren Tieren zu sein.

Schock für die Zuschauer: Die Premiere des Winterprogramms im Münchner Circus Krone musste unterbrochen werden. Mehrere Tierschutzaktivisten sorgten am ersten Weihnachtstag mit ihrer Störaktion für einen riesigen Skandal.

Sie waren als Zuschauer verkleidet und stürmten mitten in der Show die Manege. Dabei entrollten die Protestler Banner mit der Aufschrift "Tiere raus aus der Manege".

Zwei Männer angezeigt

Im Zirkuszelt fiel plötzlich das Licht aus. Vier Aktivisten der Gruppe Animal Rebellion liefen in die Manege und hielten ihre Banner hoch. Das Publikum war sehr unzufrieden. Sie buhten die Aktivisten aus. Die Security brachte die Protestler unter Applaus der Zuschauer nach draußen. Auf dem Weg kam es zu lautstarken Streitigkeiten zwischen den Aktivisten und dem Zirkuspersonal.

Die Polizei stellte zwei Banner sicher und zwei Männer wurden angezeigt, einen 20-Jährigen aus Nürnberg und einen 56 Jahre alten Münchner. Ihnen wird nach dieser Aktion Hausfriedensbruch und eine Ordnungswidrigkeit nach dem Versammlungsgesetz vorgeworfen.

Widersprüchliche Angaben

Animal Rebellion hat sich nach der Protestaktion nun zu Wort gemeldet. Sie erheben schwere Vorwürfe gegen die Mitarbeiter von Circus Krone. Die Mitarbeiter seien gewaltsam gegen die Aktivisten vorgegangen und kündigen an, Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung erstatten zu wollen.

Laut der Polizei wurden derartige Vorwürfe während des Einsatzes getätigt. Doch die Ermittler stellten bei keinem der Aktivisten, welche sich noch vor Ort befanden, Verletzungen fest.

Schwere Vorwürfe 

Als Protestgrund nennt Scarlett Treml von Animal Rebellion: "Die Pferde, Kamele und Löwen führen die unnatürlichen Tricks und Kunststücke nicht freiwillig aus, sondern weil sie müssen. Ihre Dressur basiert auf Gewalt, Einschüchterung und Misshandlung. Sobald sie den Peitschenschlag hören, erinnern sie sich an die Schmerzen und tun aus Angst, was von ihnen verlangt wird. Das ist Tierquälerei."

Die Aktivistin fordert: "Langfristig müsse die Veterinärbehörde gemeinsam mit der Stadt München es dem Circus Krone verbieten, Tiere zu Unterhaltungszwecken auszubeuten und zu misshandeln."

Direktor wehrt sich

Martin Lacey, Direktor des Circus Krone, widerspricht den Vorwürfen. Er sagt gegenüber "Merkur": "Niemand ist verprügelt worden, niemand ist verletzt worden!" Ähnlich wehrt sich der Direktor gegen die Vorwürfe der Tierquälerei.

Er betont: "Unsere Tiere sind wie unsere Familie. Wir lieben sie – und entsprechend behandeln wir sie auch." Laut dem Direktor wird der Zirkus regelmäßig von den Behörden kontrolliert, welche bisher keine Probleme gesehen haben. Über die Aktivisten denkt Lacey: "Sie versuchen einfach alles, um eine Plattform zu bekommen."

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