In Deutschland

Personenzug entgleist - mehrere Tote

In Deutschland ist ein Personenzug entgleist. Laut Sicherheitskreisen soll es mehrere Tote gegeben haben.

Biberach/Steindorf/Berlin. In Deutschland sind zwei Waggons eines Personenzuges entgleist. Bei dem Zugsunglück bei Riedlingen im Südosten Baden-Württembergs sind nach Polizeiangaben drei Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien weitere Reisende schwer verletzt worden, teilte das Polizeipräsidium Ulm am Sonntagabend mit. Insgesamt wurden mindestens 34 Menschen verletzt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Ein Zugunfall in Kärnten verlief indes glimpflich. 

Personenzug entgleist
© APA/dpa/Thomas Warnack

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Zahlreiche Rettungskräfte sind am Unfallort in Deutschland im Einsatz. Auf Videoaufnahmen vom Ort des Geschehens ist zu sehen, wie Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst auf den entgleisten Waggons arbeiten, um sich Zugang zu den Fahrgästen zu verschaffen. Zudem ist lautes Geschrei zu hören. Auf den Aufnahmen sind mehrere entgleiste Waggons zu sehen, mindestens einer ist umgestürzt. Zu sehen sind außerdem umgestürzte Bäume am Unfallort und Äste auf den Gleisen. Auch eine Achse des Zuges ist offenbar bei dem Unglück abgerissen worden und liegt einige Meter entfernt am Rande des Gleisbetts. 

Personenzug entgleist
© APA/dpa/Thomas Warnack

Personenzug entgleist
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"Massenanfall von Verletzten"

Die Leitstelle Reutlingen meldete einen sogenannten "Massenanfall von Verletzten" - das bezeichnet im Rettungswesen eine Situation, bei der eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss.

In dem entgleisten Zug waren nach ersten Polizeierkenntnissen rund 100 Menschen gewesen. Bisher gehe man von mindestens drei Verletzten aus, sagte ein Sprecher. Mindestens zwei Waggons eines Regionalexpresses seien gegen 18.10 Uhr bei Riedlingen entgleist. Zuvor hatte es in der Region ein Unwetter gegeben. Ob der Unfall damit im Zusammenhang steht, ist noch nicht bekannt. Ein möglicher Zusammenhang werde geprüft, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm. Der Zug war auf dem Weg von Sigmaringen nach Ulm.

Die Karte zeigt den Ort eines Zugunglücks in Deutschland. Der Unfall ereignete sich in Riedlingen im Bundesland Baden-Württemberg nahe der Grenze zur Schweiz. Quelle: APA.

Die Ermittler prüfen, ob ein Erdrutsch die Ursache für das Unglück mit mindestens drei Toten sein könnte. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl sagte: "Es hat hier starke Regenfälle gegeben, sodass nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch der Starkregen und ein damit verbundener Erdrutsch-Unfall ursächlich gewesen ist." Das sei nun Gegenstand der laufenden Untersuchungen.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können.

Die Deutsche Bahn (DB) äußerte sich "tief bestürzt". Sie unterstütze die Behörden bei den Ermittlungen. Bahnchef Richard Lutz reist am Montag nach Riedlingen. Er wolle sich ein Bild von der Lage machen und den Einsatzkräften persönlich danken, kündigte Lutz in einer Mitteilung an. Auf der Internetseite der Bahn informierte der Konzern, dass der Bahnverkehr zwischen Munderkingen und Herbertingen eingestellt sei.

Am Unfallort waren laut Innenminister Strobl mehrere hundert Einsatzkräfte mit entsprechendem Gerät und sechs Rettungshubschrauber im Einsatz. Auch Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes unterstützen im Nachbar-Bundesland. Weitere Einheiten könnten bei Bedarf nach Baden-Württemberg verlegt werden, hieß es in einer Mitteilung.

Spitzenpolitiker kondolieren

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz schrieb auf dem Portal X: "Wir trauern um die Opfer. Ihren Angehörigen spreche ich mein Mitgefühl aus." Mit dem Innenminister und dem Verkehrsminister stehe er im engen Kontakt und habe sie gebeten, die Rettungskräfte mit allen Mitteln zu unterstützen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach von einer tragischen Nachricht. Er sei erschüttert. "Mein tief empfundenes Beileid gilt den Angehörigen der Opfer."

Verkehrsminister Patrick Schnieder äußerte sich erschüttert. Das gesamte Ausmaß des Zugunglücks lasse sich aktuell nur erahnen. "Unsere Experten sind unterwegs, um gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden die Unfallursache zu untersuchen", erklärte er.

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