2.000 Tiere verendet

Tausende Kraniche wegen Vogelgrippe verendet

Die Ausbreitung der Vogelgrippe unter Kranichen hat nach Einschätzung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) ein in Deutschland bisher nicht gekanntes Ausmaß angenommen. 

Eine Häufung verendeter Tiere, so wie in diesem Herbst, sei noch nicht beobachtet worden, sagte eine Sprecherin des für Tierseuchen zuständigen Bundesinstituts am Donnerstag. Bei eingesandten Tierkadavern habe das FLI die Infektion mit der besonders ansteckenden Variante des Vogelgrippe-Virus H5N1 bestätigt.

Erste Schätzungen gehen davon aus, dass bisher etwa 2.000 Kraniche auf dem alljährlichen Vogelzug nach Süden in den deutschen Rastgebieten an der Geflügelpest verendeten. Das Ausmaß erinnert an Fälle im Ausland in den vergangenen Jahren: Bei einem Seuchenzug im Winter 2023 seien in Ungarn mehr als 10.000 Kraniche der Vogelgrippe zum Opfer gefallen, teilte die FLI-Sprecherin mit. Im Jahr 2021 seien in Israel 8.000 tote Kraniche gezählt worden.

Auch andere Wildvögel und Nutzgeflügel betroffen

Das Virus befällt aber auch andere Wildvogelarten. In den zurückliegenden 15 Jahren seien besonders Reiherenten, Lachmöwen, Seeschwalben und auch Basstölpel betroffen gewesen, hieß es vom Loeffler-Institut. Doch auch vor Nutzgeflügel wie Legehennen, Mastgänsen oder Puten macht das hochansteckende Virus nicht Halt. Als Reaktion auf die wachsende Zahl nachgewiesener Infektionen hat das Friedrich-Loeffler-Institut in seiner aktuellen Bewertung das Risiko für weitere Ausbrüche in Geflügelhaltungen und auch für Wildvögeln von niedrigeren Stufen auf "hoch" gesetzt.

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