"Er ist eine gewalttätige Person. Ich und meine Kinder haben Angst", sagt Marina Paraschou.
Marina Paraschou konnte es nicht glauben. Sie dachte, sie hätte die dunkle Zeit endlich hinter sich gelassen, hätte ihn hinter sich gelassen, aber dann das. Ihr Ex-Mann Seif El Din Mustafa hatte am Dienstag ein Flugzeug entführt und gedroht es in die Luft zu sprengen, sollte es nicht in Zypern landen. Mit einer Sprengstoff-Attrappe verschanzte er sich anschließend im Airbus und nahm die Insassen als Geiseln. Seine Forderungen: Asyl in Zypern und ein Treffen mit Marina, seiner Ex-Frau.
Ermittler überbrachten ihr am Dienstag die Horror-Nachricht von der Entführung. „Sie haben mich mitgenommen, damit ich seine Stimme identifiziere“, sagt Marina. Ein Albtraum für sie und ihre Familie. Die Ehe mit Mustafa war die Hölle. Sie lernten sich 1983 in Larnaka kennen. Sie war erst 18, er 8 Jahre älter. Dann ging es Schlag auf Schlag. Nach zwei Jahren heirateten Marina und er. Die beiden bekamen drei gemeinsame Kinder. Doch das Glück hielt nicht lange. Die junge Familie war von Marinas Vater abhängig. Mustafa ging nie arbeiten, er lebte bei seinen Schwiegereltern.
Drogen und Gewalt
Doch das war noch nicht alles. Er war Kampfsportler und habe Drogen genommen, so Marina. Er soll alle im Haus terrorisiert haben, war gewalttätig. Nach fünf Jahren in der Ehe-Hölle, hatte Marina genug. Sie nahm die Kinder und trennte sich von Mustafa. Die Trennung habe ihm noch mehr geschadet. Er war emotional völlig abgestumpft und unterkühlt. Selbst als eines ihrer Kinder plötzlich verstarb, zeigte er keinerlei Reaktion.
„Ich und meine Kinder haben Angst“
Marina holten die Geister der Vergangenheit ein. Mustafa behauptete nach der Entführung gegenüber den Ermittlern, dass die ägyptischen Behörden ihn daran gehindert hätten, seine Familie zu sehen. Marina will das nicht glauben. Ihrer Meinung nach ist das eine Lüge. Mustafa sei mehrfach aus Zypern ausgewiesen worden, nachdem er dort mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. „Das ist eine gefährliche Person. Ich und meine Kinder haben Angst“, sagt Marina.