Zusammenfassung

Die neuen Epstein-Akten: Was wirklich drinsteht

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat tausende Akten zu dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein veröffentlicht.  

Ungeachtet einer vom Kongress gesetzten Frist gab das Justizministerium aber lediglich einen Teil der Dokumente frei, viele davon wurden zudem großflächig geschwärzt.

Was wurde veröffentlicht?

Am Freitagnachmittag schaltete das US-Justizministerium eine Website frei, auf der vier Arten von Dokumenten zu finden sind: Gerichtsakten, Unterlagen des Justizministeriums, Auskünfte auf der Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes sowie Unterlagen eines Kontrollausschusses des Repräsentantenhauses. Bei einem Großteil der freigegebenen Dokumente handelt es sich um Papiere des Justizministeriums.

Epstein-Fotos

Schockierende Chats

Epstein mit Noam Chomsky, Professor und Aktivist

Epstein mit Steve Bannon, ehemaliger Berater des US-Präsidenten, erst im Oktober 2025 wurde er als enger Vertrauter Donald Trumps entlassen
 

Bill Gates, Microsoft -Gründer 

Bill Gates

Vize-Justizminister Todd Blanche kündigte bis Fristende am Freitag die Freigabe "mehrerer hunderttausend Dokumente" an. Hunderttausende weitere Dokumente würden in den kommenden Wochen veröffentlicht. Am Freitag veröffentlichte das Ministerium letztlich nur Seiten aus rund 3.900 Akten. Viele davon waren zudem schon zuvor veröffentlicht worden.

Neu sind bisher unveröffentlichte Fotos, auf denen auch Politiker und Prominente zu sehen sind, sowie Videoaufnahmen aus dem New Yorker Gefängnis, in dem Epstein bis zu seinem Tod 2019 inhaftiert war. Sie wurden an dem Tag aufgenommen, als der gut vernetzte Finanzinvestor tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde.

Was enthüllen die Dokumente?

In vielen Fällen sehr wenig, weil etliche Dokumente an vielen Stellen geschwärzt wurden - nach Angaben des Justizministeriums um die Identität der Opfer zu schützen. Eine Liste mit 254 "Masseurinnen" wurde zum Beispiel komplett unleserlich gemacht. Ein 119-seitiges Gerichtsdokument wurde sogar vollständig geschwärzt.

In anderen Fällen fehlt der Kontext, was eine Einordnung des Materials schwierig macht. Ein Dokument enthält etwa dutzende Fotos nackter oder knapp bekleideter Menschen, deren Gesichter unkenntlich gemacht sind.

Mehr als ein Dutzend Fotos wurden US-Medien zufolge zunächst veröffentlicht, wurden dann aber wieder aus dem Dossier gelöscht, darunter eines der wenigen am Freitagabend publizierten Fotos mit Trump.

Unklar ist zudem, wie viele Dokumente das Justizministerium letztlich zur Veröffentlichung freigeben wird und wie es diese Dokumente auswählt.

Welche Prominente sind auf den Fotos zu sehen?

Erwartet worden war, dass die Akten neue Erkenntnisse über Epsteins Geschäftspartner sowie seinen Freundes- und Bekanntenkreis liefern würden, zu dem auch Präsident Trump und Ex-Präsident Bill Clinton gehörten. Trump war mit Epstein befreundet, hatte nach eigenen Angaben aber lange vor seiner Festnahme 2019 keinen Kontakt mehr zu ihm.

Viele der neu veröffentlichten Fotos zeigen Clinton. Auf einem Bild liegt der Ex-Präsident in einem Whirlpool - zusammen mit einer anderen Person, deren Gesicht unkenntlich gemacht wurde. Auf anderen Fotos ist Clinton mit Stars wie Michael Jackson, Diana Ross und Mick Jagger zu sehen.

Andere Bilder zeigen den britischen Ex-Prinzen Andrew Mountbatten-Windsor, dessen Ex-Frau Sarah Ferguson, den US-Schauspieler Kevin Spacey und den britischen Unternehmer Richard Branson.

Wie sind die Reaktionen in der US-Politik?

Wie zu erwarten war, machen sich Regierung und Opposition gegenseitig schwere Vorwürfe. Das Weiße Haus gibt an, mit der Veröffentlichung die geforderte Transparenz zu schaffen. Viele Vertreter von Trumps Republikanern kommentierten vor allem die Clinton-Fotos. Der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Steven Cheung, schrieb etwa im Onlinedienst X zu einem der Fotos: "Bill Clinton chillt einfach, ohne sich um irgendetwas zu kümmern".

Die oppositionellen Demokraten werfen der Trump-Regierung dagegen einen "Gesetzesbruch" und "Vertuschung" vor. Der Chef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, erklärte, das Ganze sei "nichts weiter als eine Vertuschung, um Donald Trump vor seiner hässlichen Vergangenheit zu schützen".

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