Amazonas

Die Wahrheit über das Schock-Foto

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Streit um das Schockfoto, das sinnbildlich für das Feuer-Drama im Regenwald steht.

Brasilia. Das Bild zeigt einen Ameisenbär in der Amazonasregion: verbranntes Fell, die Augen erblindet, die Vorderbeine ausgebreitet. So, als würde der Bär um Hilfe flehen. Gemacht hat das Schock-Foto der brasilianische Naturfotograf Araquém Alcântara (68).

Drama. Das Bild bewegte die ganze Welt. Der Fotograf schrieb am 19. August: „Er war verbrannt, blind, erschöpft. Doch als er mich spürte, richtete er sich auf, um sich zu verteidigen.“

Wahrheit. Aber: Das Bild wurde nicht jetzt gemacht. Alcântara veröffentlichte es bereits 2016, hat damit schon damals auf die Zerstörung des Regenwaldes am Amazonas hingewiesen. Seit Jahren werden durch Brandrodung breite Schneisen in den Urwald geschlagen, um Soja-Monokulturen und massive Viehzucht zu ermöglichen.

Hilfe abgelehnt. Derzeit wüten allein in Brasilien rund 79.000 Feuer. Die G-7 (größte Industriestaaten der Welt) wollten nun der brasilianischen Regierung mit 20 Millionen Dollar Soforthilfe im Kampf gegen das Inferno unter die Arme greifen. Diese Hilfe wurde von Brasilien brüsk zurückgewiesen. Der Kabinettschef von Präsident Jair Bolsonaro, Onyx Lorenzoni, sagte, die 20 Millionen Dollar sollten vielmehr dazu verwendet werden, die Wälder in Europa wieder aufzuforsten. Das Präsidentenbüro bestätigte die Ablehnung.

Sarah Wiener in ÖSTERREICH: "Wir sind mitschuldig"

EU-Grün-Politikerin Sarah Wiener (57) zu ÖSTERREICH über die Amazonas-Katastrophe: „Wir brauchen dringend eine Änderung in den Landwirtschaftssystemen. Die Rettung liegt aber nicht nur in ökologischer Landwirtschaft, sie liegt auch in weniger Fleischkonsum. Wer Fleisch aus der industriellen Massentierhaltung kauft, macht sich leider mitschuldig an dem Inferno.

Denn: Die Wälder am Amazonas werden brandgerodet, um Platz für Soja-Plantagen zu schaffen und für riesige Rinderfarmen. Urwälder voller Vielfalt, die Lungen unserer Erde, werden geopfert für den schnellen Profit mit Tieren, deren Fleisch zu immer niedrigeren Preisen in die Welt verschifft wird.

Ausweg: Biofleisch aus der eigenen Region kaufen! Am besten von Kühen, die mit Grasprodukten gefüttert wurden.
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