Nach Tod von Kind

Diskussion über Sicherheit auf deutschen Bahnhöfen

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 Forderungen nach mehr Polizei, Videoüberwachung oder Zugangssperre.

Nach dem Tod eines vor einen Zug gestoßenen Kindes in der deutschen Stadt Frankfurt am Main wird über die Sicherheit an deutschen Bahnhof diskutiert. Der SPD-Verkehrspolitiker Martin Burkert bemängelte in der "Bild"-Zeitung (Dienstagsausgabe) eine unzureichende Aufsicht an den Bahnsteigen.

Zudem fehle es an den Bahnhöfen an Bundespolizisten. Einen Umbau der Bahnhöfe halte er aber nicht für nötig, sagte Burkert. "Es würde erstmal reichen, wenn wieder Normalität durch Polizei und Aufsicht geschaffen würde."

Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, warnte aber, solch "grauenhafte Verbrechen" würden sich nicht durch mehr Polizisten verhindern lassen. Radek fordert stattdessen, "über den Einbau technischer Sperren zu diskutieren, die den Zugang zu Gleisen erst ermöglichen, wenn der Zug bereits steht". Solche Vorrichtungen gebe es etwa an bestimmten Gleisen in Londoner Bahnhöfen.

Die Deutsche Bahn erklärte gegenüber "Bild", die Forderungen, Bahnsteige nur noch für Ticketinhaber betretbar zu machen, seien zwar nachvollziehbar. Dies würde aber Hunderte Millionen Euro kosten und zu Schlangen an den Bahnsteigen führen. Auch der Fahrgastverband "Pro Bahn" erklärte, eine solche Forderung sei "logistisch kaum umzusetzen". Der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst sagte der "Bild"-Zeitung, eine "noch gezieltere Videoüberwachung und mehr Sicherheitspersonal auf den Bahnhöfen" würden das Sicherheitsniveau erhöhen.

Absolute Sicherheit werde es aber nie geben. Die Grünen-Verkehrspolitikerin Valerie Wilms rief Fahrgäste dazu auf, sich niemals zu nah an ein Gleis begeben. "Wenn sich alle an die Regeln halten, reichen diese Maßnahmen für eine sichere Benutzung der Bahnsteige aus", sagte sie der "Bild"-Zeitung. Ein Mann hatte am Montagvormittag am Frankfurter Hauptbahnhof einen Achtjährigen und seine Mutter ohne erkennbares Motiv vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Das Kind starb, die Mutter konnte sich retten. Politiker äußerten sich parteiübergreifend entsetzt. Der mutmaßliche Täter, ein 40-jähriger eritreischer Staatsbürger, wurde nach kurzer Flucht von Passanten überwältigt.

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