Mexiko

Drei Jahre Haft für Vierfachmord

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Aufgrund seines Alters ist dies für den 14-jährigen Killer die Höchststrafe.

Ein 14-jähriger Bub ist in Mexiko wegen vierfachen Mordes zu drei Jahren Haft, der Höchststrafe nach Jugendrecht, verurteilt worden. Ein Gericht in Cuernavaca, der Hauptstadt des Bundesstaats Morelos im Zentrum des Landes, befand ihn am Dienstag (Ortszeit) auch der dreifachen Entführung und des Drogenschmuggels für schuldig. Der Bursche hatte seine kriminelle Karriere nach eigenen Angaben mit elf Jahren begonnen.

Kehle durchschnitten
  Zusätzlich zu der Haftstrafe wurde gegen ihn eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 268.000 Euro verhängt. Der "El Ponchis" genannte Jugendliche war unter anderem angeklagt, in Cuernavaca vier jungen Menschen die Kehle durchgeschnitten und ihre Leichen anschließend an einer Brücke aufgehängt zu haben. Die Morde waren mit einem Mobiltelefon aufgezeichnet worden. Die Videos wurden später im Internet verbreitet.

Drogenkrieg
  Der 14-Jährige gab an, er habe die Morde auf Anordnung von Julio de Jesus Radilla alias "El Negro", einem der Anführer des Südpazifik-Kartells, verübt und sei dafür unter Drogen gesetzt worden. Während des Prozesses sagten insgesamt 42 Zeugen gegen den 14-Jährigen aus, darunter auch Soldaten, die an seiner Festnahme beteiligt gewesen waren, sowie zwei seiner Entführungsopfer. Die Verteidigung des Jugendlichen benannte keine eigenen Zeugen und legte auch keine Beweise zu seiner Entlastung vor.

   "El Ponchis" war im Dezember festgenommen worden und saß seither in einem Zentrum zur Wiedereingliederung straffälliger Jugendlicher. Er ist mexikanischer und US-Staatsangehöriger und wurde am Flughafen von Cuernavaca gefasst, als er zu seiner Mutter im kalifornischen San Diego fliegen wollte. Der Bub hatte angegeben, im Alter von elf Jahren auf Druck von Drogendealern kriminell geworden zu sein. "Sie haben mir gesagt, dass sie mich töten würden", begründete er seine Vergehen.

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