Hilfsgesuch

Dürre: Kim bittet jetzt den Iran um Hilfe

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In Nordkorea herrscht die schlimmsten Dürre seit einem Jahrhundert

Nordkorea hat sich mit der Bitte um humanitäre Hilfe zur Bekämpfung der schlimmsten Dürre seit einem Jahrhundert an den Iran gewandt. Der nordkoreanische Botschafter in Teheran, Kang Sam-hyon, habe ein entsprechendes Gesuch an den Leiter des iranischen Roten Halbmonds, Amir Hossein Ziaie, gerichtet, meldete die Nachrichtenagentur Irna am Dienstag.

Kang unterstrich dabei die "starken freundschaftlichen Beziehungen" zwischen beiden Staaten. Nordkorea und der Iran sind seit dem Sturz des vom Westen unterstützten Schahs 1979 enge Verbündete. Beide Staaten unterliegen wegen ihrer Atomprogramme Strafmaßnahmen des Westens. Die Belieferung mit Nahrungsmitteln, insbesondere aus Südkorea und den USA, wurde stark heruntergefahren.

Pjöngjang hatte Mitte Juni mitgeteilt, dass die "schlimmste Dürre seit 100 Jahren" sich vor allem auf den Reis- und Getreideanbau katastrophal auswirke. Mehr als 30 Prozent der Reisfelder seien ausgedörrt, in den Provinzen Süd und Nord Hwanghae gebe es so gut wie keinen Niederschlag. Nach Angaben des südkoreanischen Wiedervereinigungsministeriums könnte die Getreideproduktion im Norden im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 20 Prozent sinken, wenn es bis Juli weiter so wenig regnen sollte. Damit verstärken sich Ängste vor einer großen Hungersnot in Nordkorea. Bei einer Hungersnot Mitte und Ende der 90er-Jahre starben Schätzungen von Nichtregierungsaorganisationen zufolge hunderttausende Nordkoreaner.
 

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