Blutbad

Dutzende Opfer bei Luftangriff auf Flüchtlingslager in Libyen

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Truppen von General Haftar für Angriff verantwortlich gemacht: Mindestens 40 Tote.

Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind dutzende Menschen getötet oder verletzt worden.

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP sah in dem Auffanglager im Vorort Tadschura mehrere Körper am Boden liegen. Krankenwagen eilten zu dem Hangar, in dem die Flüchtlinge untergebracht waren.

Verantwortliche des Lagers sprachen von Dutzenden Toten. Sie machten die Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar für den Luftangriff verantwortlich. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf einen Beamten von mindestens 40 Toten und 80 Verletzten.

In dem Vorort, in dem das Lager steht, sind auch einige Militärstützpunkte der international anerkannten libyschen Regierung. Haftars selbst ernannte Libysche Nationalarmee bestritt, den Luftangriff verübt zu haben. Haftar hatte Anfang April eine Offensive auf Tripolis gestartet, wo die international anerkannte Regierung Libyens ihren Sitz hat. Regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars liefern sich seither erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt.

Nach UN-Angaben wurden bisher mehr als 650 Menschen getötet. Der abtrünnige General unterstützt eine Gegenregierung im Osten des Krisenstaates. Am Montag hatte die Libysche Nationalarmee (LNA) aus dem Osten des Landes schwere Luftangriffe auf Tripolis angekündigt, nachdem andere kriegerische Maßnahmen erfolglos gewesen seien.

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