Zw. Moskau und Oslo

Einigung bei Polarmeer-Grenze erzielt

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Im fischreichen Barentssee gibt es auch immense Öl- und Gasreserven

Nach jahrzehntelangem Streit haben sich die Nachbarländer Norwegen und Russland über den Verlauf ihrer Grenze im Nordpolarmeer geeinigt. "Das ist ein historischer Tag", sagte der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg nach einem Treffen mit Kremlchef Dmitri Medwedew am Dienstag in Oslo. Beide Staaten hätten einen "Durchbruch" erzielt. In der fischreichen Barentssee zwischen der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen und der russischen Insel Nowaja Semlja gibt es immense Öl- und Gasreserven.

"Massive Verletzungen"
Norwegen hatte stets Russland "massive Verletzungen" von Fischereibestimmungen vorgeworfen. Moskau hingegen hatte eine einseitig von Norwegen zum Fischschutzgebiet erklärte Zone bei Spitzbergen nie anerkannt. Russland erwartet nach Angaben Medwedews, dass die Einigung auch den Weg für gemeinsame Energieprojekte ebnet.

Russland beansprucht einen großen Teil der Arktis für sich. Der Antrag von 2001 wird damit begründet, dass der Festlandsockel unter dem Eismeer die Fortsetzung der eurasischen Landmasse ist. Dies wäre die Bedingung dafür, dass Moskau Anspruch auf ein größeres Gebiet als die international anerkannten 200 Seemeilen von der Küste hätte.

Russische Wissenschaftler hatten am 2. August 2007 in mehr als 4000 Meter Tiefe unter dem Nordpol eine russische Flagge gesetzt und damit die Gebietsansprüche Russlands in der an Bodenschätzen reichen Region dokumentiert. Andere Arktis-Anrainer weisen diese zurück.

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